Bergedorfer Therapie

Letztens lag ein Band der Schwarzen Hefte des Hamburger Abendblattes auf dem kleinen Holztisch vor der Bücherhalle, der mit dem Schild „Zu verschenken“. Ich komme dran vorbei, sehe das wirklich schwarze Heft mit der Nummer 62 und nehme es einfach mal mit. So ein Kurzkrimi liest sich wirklich schnell durch, ist aber auch nicht sonderlich anspruchsvoll geschrieben…

Das Büchlein selbst sagt mir:

„Er betrachtete die Wasseroberfläche. Jemand hatte Abfall hineingeworfen. Eine Jacke schwamm im Wasser. Er ging ein paar Schritte den Kampdeich entlang und wusste plötzlich, dass in der Jacke noch ein Mensch gesteckt hatte.“

Harry Willich ist Familientherapeut mit einer Praxis in Bergedorf. Als er eines Tages in einem Kanal eine Leiche treiben sieht, fällt der Verdacht eigenartigerweise auch auf ihn. Harry macht sich so seine Gedanken. Was ist mit der Frau, die zu ihm in die Therapie kommt und fürchtet, von ihrem Mann umgebracht zu werden? Hat sie sich präventiv gerächt? Die Lösung, auf die Harry schließlich stößt, überrascht auch ihn.

Die ist ja wirklich toll geschrieben, diese Inhaltsbeschreibung… gut, das Zitat ist wohl die einzige wirklich gelungene Textstelle in der Geschichte. Aber dennoch ist so ein kurzer Roman für unterwegs ganz gesund, und er liest sich ja auch ganz flüssig. Nur – eben kein Schreibniveau für einen längeren Roman. Der Spaß kostet außerdem bloß 3 Euro, aber mir kann das ja egal sein, ich hab das Teil ja umsonst ergattert.

Nun also: Die Story ist eigentlich ganz ausgeklügelt, bloß an der Umsetzung hakt es noch ein wenig. Trotzdem ist es nett, wenn man eine Geschichte liest, die an Schauplätzen spielt, die um die Ecke sind. „Bergedorfer Therapie“ ist ein mittlerweile veralteter Band der Schwarze-Hefte-Reihe, die vom Axel Springer Verlag (hust) monatlich neu herausgebracht wird.

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