Der fressen musste

Er frisst. Er glaubt, wenn er auch zu so einem Fettsack wird, lassen sie ihn endlich in Ruhe. Dann ist er nicht mehr der Spargeltarzan. Das Skelett. Der Magersüchtige. Dann ist er so wie die Anderen – dick, dumm und verdammt toll. Immer ein Airbag dabei. Fleisch.

Also frisst er. Ihm wird schlecht, er muss kotzen. Lehnt sich über die Kloschüssel. Zehn Sekunden und alles ist wieder draußen. Jetzt muss er von vorn anfangen, noch mehr fressen. Sich vollstopfen. Eine Sahnetorte von überwältigendem Ausmaß. Honigkuchen mit zehn Zentimeter dick aufgetragenem Schweineschmalz, dazwischen ein halbes Päckchen Butter. Mehr. Mehr, mehr!

Essen kann er nicht mehr sehen. Er sieht nur noch die Masse, die es in sein Inneres zu transportieren gilt. Schaufeln. Er isst jetzt mit den Händen, das Besteck behindert ihn nur, ist lästig.

Überall trieft ihm das Fett vom Körper; er fährt sich mit den fettigen Fingern durchs Haar. Wischt sich die zerlaufende Butter aus dem Gesicht.

Sein Magen schmerzt furchtbar. So viel ist er nicht gewohnt. Doch er muss fortfahren. Nun schiebt er sich ein halbes Hähnchen in den Mund.

„Friss, Junge!“, ruft sein Vater. Feuert ihn an. „Schneller! Mehr! Friss! Friss, damit du toll wirst!“

Zementblog bei Facebook!    Zementblog bei Twitter folgen!

Hauptspeise

Dessert

Dir gefällt Zementblog? Unterstütze uns mit einer Spende bei PayPal - jeder Beitrag zählt!

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.