Inspektor Moustique (2)

Hier nun der zweite Part meiner kleinen Serie. Auch, wenn sie nicht soviel Ansturm ausgelöst hat, möchte ich sie doch weiterführen bis zum Ende. Viel Spaß.

Inspektor Moustique und der Fluglöwe

Ihr erinnert euch sicherlich noch an Moustique und seinen Gehilfen Jerome, deshalb möchte ich diesmal nicht erst davon berichten, um welche Personen es sich dabei handelt, sondern einfach sofort mit der Handlung beginnen. – Ach, und: Nein, diese Geschichte wird nicht, wie die vorangegangene, mit einem Anruf beginnen. Aber lest selbst…

Es kam so, dass der Inspektor in einem Waggon eines Zuges auf einer Schiene an einem Gleis in einem Dorf in einer Stadt in einer Provinz in einem Land in einem Kontinent auf einem Planeten in einem Planetensystem in dem einzigen uns bekannten Universum im Unvorstellbaren mit einem Stück Lachs auf Butter und Baguette im Mund, einer Tageszeitung in den Händen und vor den Augen sowie einem interessanten Hut auf dem Kopf von Frankreich nach Belgien fuhr. Oh nein, ich habe das Zugabteil zu erwähnen vergessen! Gut, noch einmal von vorn… – nein es ist besser, ich fasse diesen scheinbar ewigen Satz in acht knappen Worten zusammen: Moustique fuhr in einem gemütlichen Zug nach Belgien.

Dort wollte er nämlich seiner Schwester einen Besuch abstatten, sie hatte Geburtstag. Es sollte jedoch gar nicht erst dazu kommen, denn wie so oft war es auch diesmal so, dass der Inspektor nicht bloß seinen Fällen nachgeht, sondern dass es auch umgekehrt funktionierte: Die Fälle gingen ihm nach. Und dieses Mal taten sie dies in Form des alten Freundes Schrecken.

Es begann mit einer etwas unerfreulichen Gesellschaft an. Eine kleine, dicke, komplett in schmerzhaftem Rosa gekleidete Dame kam, überladen mit rosaroten Köfferchen und Täschchen, in das Abteil, in dem der Inspektor saß und gerade sein Frühstück verdaute, gestürmt und redete aufgeregt und hektisierend los.

„Tres bien, Lachsbaguette! Sie haben wirklich Geschmack haben Sie wirklich, muss ich sagen! Oh, das tut mir aber Leid, ich habe mich noch überhaupt nicht vorgestellt; guten Tag! Ich bin Sisí Séant, Spielzeug-Designerin von Beruf, mit Vorliebe zum Detail… und Sie? Wer sind Sie? Was machen Sie so, um sich Baguette und Lachs kaufen zu können?“ – „Madame, ich bin Inspektor und bitte um etwas mehr Rücksicht, sie reden ja soviel wie die Bevölkerung der Vereinigten Staaten!“

Die rosarote Dame wollte empört etwas entgegnen, doch dafür blieb auf einmal keine Zeit mehr: Plötzlich hörte Moustique mit seinen permanent gespitzten Ohren höchst seltsame Geräusche: Erst ein erschütternder, ohrenbetäubender Schrei, dann die Stimme eines kleinen Jungen, die ängstlich erklärte: „Löwe.“ Der Inspektor sprang sofort aus seinem Sitz auf, schob hastig die gläserne Schiebetür auf und hechtete hinaus auf den schmalen Gang. Schlagartig wirkte alles um ihn herum verschwommen und düster, wo blieb denn das Bewusstsein…

Licht. Ein Zugbeamter klopfte Inspektor Moustique ruppig auf die Schulter. Moustique kam langsam wieder zu sich, war aber noch stets sehr verwirrt. „He, ihre Fahrkarte, habe ich gesagt.“ – „Was… wo…?“ – „Was machen Sie hier auf dem Boden?“ – „Bin im Dienst, entschuldigen Sie, von der Polizei, verzeihen Sie – was ist geschehen?“ – „Was soll geschehen sein?“ – „Na, ich hörte einen Schrei, da dachte ich…“ – „Ha, das habe ich auch gehört. Da ist anscheinend einer Frau ein Eiswürfel in den Ausschnitt gefallen.“ – „Oh. – Und, und… der Löwe?“ – „Haha! Was für ein Löwe, um Himmels Willen? Ich habe hier nur ein kleines Kind gesehen, welches Möwen da draußen mit Löwen verwechselt hat, sonst fahren hier keine tierischen Passagiere mit…“

Als Moustique in sein Abteil zurückkehrte, war die rosarote Dame mitsamt ihrem Gepäck und – oh Schreck! – auch mit dem des Inspektors verschwunden!

Der vollends verwirrte Inspektor Moustique führte etwas später ein Telefonat mit Jerome Chameau.

„Erst blamiere ich mich, dann merke ich auch noch, dass man mich bestohlen hat! Jerome, das ausgerechnet mir! Was soll ich nur tun, Teufel nochmal?“ – „Nichts, Chef. Sie können doch überhaupt nichts tun! Es ist wirklich und wahrhaftig amüsant, Sie in einer solchen Situation zu erleben. Das passt ja gar nicht zu Ihrem Charakter…“ Jerome begann zu lachen. Der Inspektor seufzte. „Es ist alles so furchtbar seltsam.“

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