Das freundliche Gespenst

Gerade eben habe ich mir den Film „The Devil and Daniel Johnston“ angesehen, eine Biographie des einzigartigen Sängers und Liedermachers Daniel Johnston aus Austin, Texas. Der Film zeigt auf berührende Weise, untermalt von den schönsten Songs von „Danny“, die teils tragische, teils heitere Geschichte des manisch-depressiven Wunderkinds.

Daniel Johnston ist früher eine Putzkraft bei McDonald’s gewesen und wurde währenddessen durch einen Auftritt bei MTV bekannt und beliebt. Er zeichnet wundersame Bilder mit kopflosen Gesichtern, Augen und Satan darauf. Zwei mal musste er in eine Psychiatrie eingewiesen werden, was es ihm immer schwerer machte, eine richtige Karriere zu landen. Doch er nahm hunderte von brillanten Songs auf, was ihm bis heute eine standhafte Position in der Alternative-Szene einbrachte. Zudem wurde die Cover-Zeichnung seines ersten Albums „Hi, How Are You?“ dadurch weltberühmt, dass Kurt Cobain von Nirvana sie von heute auf morgen ganz plötzlich auf seinem T-Shirt trug.

Johnston identifiziert sich mit „Casper, The Friendly Ghost“, hat über diese Comicfigur auch mehrere Songs geschrieben. Es ist beeindruckend, wie ein Mensch, der sich auf „normaler“ Ebene nicht mehr einfach auszudrücken weiß, seine Aussagen einfach in seiner Kunst verarbeitet und ausdrückt, vermittelt, den Leuten weitergibt.

Im Jahr 2005 wurde der oben erwähnte Dokumentarfilm über Daniel Johnston von Jeff Feuerzeig gedreht und anschließend auf dem Sundance Film Festival für die beste Regie in der Kategorie Dokumentarfilm ausgezeichnet. Er ist wunderschön anzusehen, ich kann den Film nur empfehlen.

Aber ein Wort muss ich noch loswerden über die „fanatische Religiosität“ Daniel Johnstons. Er ist Opfer seiner Erziehung geworden, denke ich. Und nun lebt er bei seinen Eltern – vermutlich, weil das der einzige Ort ist, bei dem Daniel Johnston genau weiß, dass er dort willkommen ist.

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