Nachtrag zum Winnenden-Amoklauf

Dieser Nachtrag ist zwar nicht mein erster Artikel über die Schreckenstat in Süddeutschland, aber als die Schüler und Schülerinnen an unserer Schule einen Brief des Schuldirektors erhielten (und dann auch noch am 23. des letzten Monats), musste ich mich einfach noch einmal hinsetzen und darauf los tippen.

Ich kann das Geheuchle von lobbyistischen Höherpositionierten einfach nicht ertragen. Der Leiter der Schule, die ich besuche, ist so einer. Ich will nicht über ihn herziehen, keinesfalls. Aber beim Thema Amoklauf hat er sich irgendwie vergriffen.

Der von Grammatik- und Rechtschreib-Fehlern durchzogene Brief (nicht einmal das Wort „Winnenden“ wurde korrekt geschrieben) trieft nur so vor lauter vorgefertigten Sätzen, die genausogut auch sonstwo hergestammt haben könnten. Die Rede in dem vermutlich aus Pflichtgefühl verfassten Brief (wenn nicht Durchführung einer Anordnung des Schulleiterverbandes) ist zuerst einmal natürlich von der „schrecklichen Tat“, „all diesen Grausamkeiten“ und sehr, sehr viel Mitgefühl. Trauer. Verlust. Opfer. Angehörige. Hach.

Nicht, dass derartige Begriffe nicht angebracht gewesen wären – es gehört sich schließlich, Beileid zu zeigen, höflich muss man schließlich bleiben. Aber gleich so? Unser Rektor ist schließlich nicht mit einem der Opfer verwandt gewesen, soweit ich das weiß!

Mehrfach wird in dem Schriftstück dem Chat die Schuld in die Schuhe geschoben: Mobbing und Beschimpfungen im digitalen Tratschraum sei Ursache für Vereinsamungen, die schließlich zu derartigen Wutausbrüchen führen. Ein jeder solle darauf achten und sich für Betroffene einsetzen.

Und, um jenen Brief zu zitieren (sofern ich das überhaupt darf):

„An unserer Schule reagieren die (…) Schüler natürlich nicht aggressiv, sie erhalten Hilfe (…).“

Gewissermaßen lächerlich.

Sollte eine Person diesen Beitrag gelesen haben, die dazu befähigt ist, sich gegen dessen Inhalt zu wehren, so bitte ich, meine Worte nicht allzu ernstzunehmen und sich eine Maßnahme zu ersparen – es lohnt sich nicht.

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