Blogparade: Deutschland '09

Brandenburger TorAm 26. März sind 13 Kurzfilme „zur Lage der Nation“ unter dem Titel „Deutschland ’09“ in die Kinos gekommen. Ich bin leider nicht dazu gekommen, sie mir anzuschauen. Dennoch möchte ich nun noch – nachträglich – meinen Senf zur Blogparade beigeben, die im Rahmen des Filmprojektes gestartet wurde.

In der Bundesrepublik ist man schon seit Längerem nicht mehr freundlich, sozial oder nachbarschaftlich zueinander; man ist überhaupt nicht mehr miteinander. Immerzu ist schlechtes Wetter mit Fremden. Man wünscht sich keinen guten Tag mehr auf dem Bürgersteig; kein Blick darf den Anderen treffen. Schaut man Jemand einen Moment zu lang an, bekommt man ein asozial anmutendes „Was guckst du so?“ ins Gesicht geschmissen.

Ich bin zwar kein Christ – trotzdem muss ich mehr Nächstenliebe in der deutschen Gesellschaft fordern (mag sein, dass sich dies in anderen Ländern ähnlich verhält, aber das macht es nicht zu einem geringeren Problem). Keine absolute solche, aber mehr davon.

Dann ist da noch das immer unpolitischer werdende Denken, was  immer einfacher manipulierbar sein wird – und zwar von rechts. Ist es noch tragbar, wenn die Leute umhergehen, sich über Deutschlands nächstes „Topmodel“, den tollen „Latte Macchiato“ bei „Starbucks“ und die neueste Mode unterhalten, während neben ihnen Aufkleber an den Straßenschildern hängen, die Parolen wie „Nationaler Sozialismus jetzt!“ in die Welt brüllen? Wenn eine breite Masse sogenannte „Palästinenser-Tücher“ trägt, ohne zu wissen, was diese für ein Symbol in der Politik darstellen („es sieht ja trotzdem gut aus“)?

Volks-T-ShirtDeutschland ist verkommen. Die Mehrheit ist dermaßen dem kapitalistischen System und seinen Verlockungen verfallen, dass die Politik (und ich meine diejenige, die auch den Arbeiter zufriedenstellt) zu kurz kommt. Man wird meinungslos oder nimmt die Meinung an, die das Fernsehen hat.

Oder noch besser: Die Meinung der Bild-Zeitung. Damit will ich gleich zum nächsten Punkt kommen. Eine nicht unbedeutende Menschenmenge lässt sich täglich auf das blöde Gequake des völkischen Blattes ein – und wird so selbst auch völkisch/er, vielleicht sogar ohne es zu merken. Man putzt sich die Zähne mit der „Volks-Zahnbürste“, rasiert sich mit dem „Volks-Rasierer“; selbstverständlich alles im Namen der Bild-Zeitung, dem Volks-Altpapier. „Wir sind das Volk!“ – sicher?

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