Wieder ein sehr erfolgreicher Tag beim Bestattungsinstitut. Der Tag begann mit dem ausfüllen eines Formulars, dass die grundlegenden Daten für den neuen Sterbefall zusammenträgt. Mitsamt den dazugehörigen Originaldokumenten, die es bei jedem Toten zusammenzusuchen gilt, haben wir es zum Standesamt gebracht. Dabei hatten wir Glück, dass das Amt um die Ecke gelegen ist; wäre die Person in einem anderen Teil Hamburgs verstorben, hätten wir das dortige Standesamt aufsuchen müssen. In etwa drei Tagen haben die Beamten dort alles durchgesehen und einen Bestattungsschein (eine Art Beerdigungsberechtigung) ausgestellt, der dann dort abzuholen ist.
Später dann ist mein Lehrer zur – wie soll ich sagen? – Kontrolle des Schulpraktikums gekommen und hat sich erzählen lassen, wie die Dinge hier so ablaufen und ob alles mit rechten Dingen zugeht. Er war anscheinend ganz zufrieden, als die Chefin ihm einen recht positiven Bericht lieferte. Ein Bisschen lang haben wir über Leben und, vornehmlich, Tod geredet.
Danach habe ich die Aufgabe vollendet, die vorhandenen Musik-CDs mit für Trauerfeiern geeigneter Musik darauf zu digitalisieren („rippen“) und die MP3-Dateien nach Interpreten sortiert abzuspeichern. Was war das so für Musik? Nun gut, es sollte relativ ruhig sein – man hat es da mit vielen Schlagern zu tun (wer heute natürlich stirbt, ist alt und hört Volksmusik, sofern er einen stereotypen Geschmack hat), aber auch mit Klassik oder Esoterikmucke (Naturklänge und so).
Zu guter Letzt habe ich mit einem Angestellten gemeinsam Sterbefallmeldungen an den Rentenservice der Deutschen Post versendet. Das ist es auch schon gewesen, aber abgesehen davon, dass das tropische Klima zur Zeit unerträglich ist, war der Tag schön.
Schreibe den ersten Kommentar