Praktikum: Tag 9

Wieder so ein erfolgreicher Tag. An der Tagesordnung: Besichtigung eines neuen Krematoriums, potenzielle zukünftige Zusammenarbeit. Ein vermögender Herr, der seine künstlerische Begabung in eine Architektur neben einer Kirche gesteckt hat, die merklich perfektionistisch zu einem Krematorium ausgestattet ist. Er stammt vermutlich aus dem Kunstgewerbe, widmete sich aber wohl schon länger dem Tod, sodass er nun hierzu kam. Auch selbst angepackt hat er beim Bau des Feuerhauses.

Alles weiß, da noch kaum etwas eingerichtet. Erst der Gang in den Ankunftsraum für die Sargtransporte (eine Art Garage), dann der Blick in den Kühlraum, in dem sich aber bloß sechs Särge befinden – liegend auf fahrbaren Untersätzen. Danach gehen wir in den Vorraum, in dem der Sarg auf einer Metallschiene angehoben und in den Ofen geschoben wird – es ist so gedacht, dass die Angehörigen dabei anwesend sein können. Auch durfte ich einen Blick hinter die Kulissen wagen; ein warmer Maschinenraum mit einem modernen Kremierungsofen. Hochinteressant, wie ich unerwarteterweise feststellte.

Natürlich erinnere ich nicht mehr die ganze Bauweise dieses Ofens, aber ich meine, er war so aufgebaut, dass nach der vollständigen Verbrennung des Leichnams mitsamt Sarg die Asche gesäubert entnommen wird und der Rauch gefiltert und von Schadstoffen befreit wird. Zu Letzteren zählt – wenn ich Alles korrekt verstanden habe – eben auch Quecksilber, welches zuletzt als Sondermüll entsorgt wird.

Die Führung klang bei einem Kaffee in weißen Tassen, auf weißen Stühlen, am weißen Tisch und zufriedenstellendem Gespräch aus. Wir wurden noch in den parkähnlichen Garten gebracht, der für Naturbestattungen genutzt wurde. Schon ging es wieder zurück – ich auf dem Weg noch in meiner Faszination von der Perfektion jenes Gebäudes.

Mehr zu Architektur und Technik eines Krematoriums gibt es hier zu lesen.

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