Joomla! versus WordPress

Kürzlich habe ich mich beim Browsergame (= virtuelles Internet-Simulationsspiel im Browser) „Die Stämme“ angemeldet. Nachdem ich dort dem Stamm (ein Stamm ist wie eine kleine Gruppe zum Austauschen und gegenseitigen Unterstützen beim Spiel) „Der süße Rat“ beigetreten war, kam jemand auf die Idee, man könne doch eine eigene Homepage gestalten. Ich meldete mich sogleich und baute also eine kleine Website zusammen.

Da ich schon immer mal das CMS „Joomla!“ ausprobieren wollte (man hört ja immer so viel davon), dachte ich mir: Nein, du schreibst jetzt nichts in HTML, PHP und CSS; stattdessen greifst du zum Content-Management-System „Joomla!“.

Ich muss zugeben, dass ich auf Anhieb enttäuscht wurde. Das Backend (also die Administrationsoberfläche) ist sehr unübersichtlich, zudem gibt es mehrere Buttons für eine Funktion (z. B. „Sichern“ und „Anwenden“ – sie bewirken beide scheinbar dasselbe, welcher nun der richtige ist, ist einem selbst überlassen. Ich weiß nicht, warum es zwei gibt).

Problematisch an Joomla! ist auch, dass man die meisten Plug-ins und Templates nur gegen Gebühr erhält (es sei denn, man macht sie selbst). Da ist WordPress mit seinen kostenlosen Verzeichnissen natürlich weit überlegen.

Doch schon nach wenigen Minuten war ich fertig mit einem zufriedenstellenden Prototypen der Homepage. Es gibt viele verschiedene Seitentypen, zum Beispiel den Typ „Wrapper“, der auf der als solche markierten Seite eine gewünschte URL einbindet (in diesem Fall das Stammesforum; sehr praktisch).

Ich finde das Backend von WordPress ehrlich gesagt übersichtlicher und schicker – vielleicht liegt das aber auch einfach daran, dass es mir vertrauter ist und ich mich in die Welt von Joomla! noch nicht so integriert habe. Die Funktionsweise von WordPress wird einem meines Erachtens nach jedoch viel schneller klar.

Mag sein, dass Joomla! mehr Professionalitäten aufweist, aber mittlerweile ist der Umfang von WordPress längst nicht mehr so auf Blogs beschränkt wie anfangs. Man kann WordPress schon im Handumdrehen auch als klassisches CMS verwenden und zum Beispiel eine Website damit gestalten (die dann eben eine eingebaute Blog-Funktionalität hat).

Ich tendiere eher zu WordPress, wohl auch, weil ich, wie geschrieben, damit schon länger arbeite und mich in dessen Backend wohler und „heimischer“ fühle. Mal sehen, wie ich mich so an Joomla! gewöhne. Welches der beiden Systeme halten Sie für besser? Oder meinen Sie, man kann sie schlecht miteinander vergleichen?

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4 Kommentare

  1. Anonymus
    Oktober 4

    Nun ja, die Stärken von Joomla! liegen nicht unbedingt auf einem guten Webpublishing. Ich habe beim CMS auch mit Joomla! angefangen, aber ich sehe es gleich wie Du: Joomla! ist kein Powertool, mit dem man gute Websites erstellen kann. Drupal und andere CMS sind da weit mächtiger. Joomla!s Stärke ist es aber, dass man damit relativ simpel und flexibel eine einfache Website aufbauen kann. Um eine Website mit einem CMS zu erstellen, die obendrein vernünftig aussieht, benötigt man nach wie vor HTML-, CSS- und manchmal auch PHP-Kenntnisse.

    Die Stärken von WordPress liegt ganz klar beim Blogging – natürlich kann man WordPress auch Zweckentfremden, aber eine Zweckentfremdung bedeutet immer auch, dass man Kompromisse machen muss.

  2. Oktober 6

    Du hast Recht, was Joomla! angeht. Und ja, Drupal ist im Bereich CMS wohl tatsächlich die beste (oder eine der besten) Lösung(en).

  3. Oktober 7

    Hallo,

    als alter Joomlaner muss ich zwei Anmerkungen anbringen: Speichern und Anwenden sind deshalb unterschiedlich, weil das erste die Bearbeitungsseite gleich schließt und zurück ins Menü führt und Anwenden lässt einen da, um in einem anderen Fenster die Änderungen live zu überprüfen. Eine sehr praktische Sache.

    Und in allen Websites die ich je gemacht habe, musste ich noch nie Geld für irgendwas zahlen. Man muss halt mit der Werbung in der Fußzeile leben, jedoch sind alle 10.000 und mehr Templates und Anwendungen auf beispielsweise Joomlaos.de gratis. Für die Entwicklung kann man spenden, weil sich viele Leute wirklich Mühe machen, aber egal, was man machen will, es gibt immer eine reichhaltige Auswahl an kostenlosen Modulen und Komponenten inklusive Support der jeweiligen Entwickler.

    Ich habe (mehr aus Gewohnheit) mein Blog mit Joomla! aufgebaut, auch wenn ich denke, dass WordPress da besser ist. Und es funktioniert auch.

    HTML hilft bei Joomla!, weil man die CSS-Styles alle bearbeiten kann (und darf), um das Aussehen an die eigene Komponente anzupassen.

    Joomla! ist mittlerweile sehr stark geworden, schon wegen dem sehr guten Support im Forum. Und so hat es mich unlängst circa 8 Stunden gedauert, um eine voll funktionsfähige Gamer-Website mit wirklich allen Features aufzubauen (siehe gbbl.phoenigs.net). Hat mich überrascht, wie leicht das war. Bei Drupal oder Typo3 braucht es mehr Fachwissen.

    Gruß,

    Raphael

    P.S.: Wunderschöner Aufbau der Website hier. Hat alles außer Schnickschnack, gefällt mir.

  4. Oktober 7

    Das mit dem Speichern und Anwenden wird meiner Meinung nach nicht schnell genug klar. Ein Backend sollte nach meinem Geschmack intuitiv bedienbar sein. Und bei WordPress ist doch auch das meiste Brauchbare kostenlos! An den Anpassungsmöglichkeiten, die ohne Barrieren vorhanden sind, gibt es auch kaum etwas zu klagen. Danke für das Kompliment.

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