Die Sache mit den Stieren

Stierhatz in PamplonaWie die Meisten wohl mitbekommen haben werden, ist gestern ein junger Mann bei der Stierhatz in Pamplona von einem wild gewordenen Stier getötet worden. Es gibt zwei Dinge, die mich gewaltig stören: Erstens – diese kranke Tradition ist und bleibt Tierquälerei und ein wahnsinniges Spektakel, bei dem sich die Menschenmenge an einer Hatz belustigt. Da soll man sich doch nicht wundern, wenn mehrere Teilnehmer schwer verletzt oder gar getötet werden! Es ist jedes Jahr dasselbe!

Zweitens – es gibt eine vollständige Videoaufzeichnung der Tötung. Ist das nicht widerlich? Wie kann ein Mensch nur so sein, einen Mord zu filmen, anstatt zu helfen, einzugreifen? Nein, es ist normal. Der Tourismus knipst schöne Erinnerungsfotos („Ich war dabei, als ein Stier ausgerastet ist!“), die Presse dreht schöne „Urlaubsvideos“. Abartig.

Die Stierhatz von Pamplona findet jedes Jahr aufs Neue statt – und nie kommen alle unverletzt davon. Immer muss einer ins Krankenhaus. Aber die Teilnehmer sehen die Veranstaltung als eine Kunstform, einen Sport. Schließlich ist es auch schon seit Ewigkeiten Brauch, das ist wohl der Hauptgrund dafür, es blind immer wieder stattfinden zu lassen:

„Im Mittelalter wurden die Rinder von den Weiden auf den Markt oder in den Schlachthof getrieben. Hirten mit langen Ruten sorgen noch heute für eine gewisse Ordnung auf der Strecke.“

(Quelle)

Ist die Hatz vorbei, werden die Stiere am Abend beim „Stierkampf“ getötet.

Bild: SXC

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