Wort zum Alltag (Juli)

Lieber Horst,

Horst Köhlermit knappen, klaren Worten: Tu’s nicht. Wenn du das sogenannte Gesetz zur Bekämpfung der Kinderpornographie in Kommunikationsnetzen unterzeichnest – und davon gehe ich einmal aus -, wirst du dir viele Feinde geschaffen haben. Aber sicher tust du es trotzdem, weil du dann stolz sagen kannst: „Ich habe dem Protest des Pöbels getrotzt und den richtigen Weg eingeschlagen. Ich bin human und beteilige mich aktiv am Kampf gegen die Kinderpornographie.“ Außerdem hast du ja die präsente Populismusbombe Ursel hinter dir – oder besser vor dir, du bist schließlich derjenige, der dahintersteht. Wie auch immer.

In jedem Fall wird eine Menge Leute aufstehen, wenn du zum Stift greiftest, sie werden aufs Neue schreien und keifen und wüten. Die Masse mag zwar wortgewandt daherkommen, wird dir und deinem Ansehen aber sicher nichts anhaben können. Du wirst Allem trotzen und dich bestenfalls zurückziehen, bis der Sturm vorüber gezogen ist.

Eins möchte ich dir noch mitgeteilt haben: Deine Position ist eine fürchterlich überflüssige – der Präsident, der immer kommt, wenn’s seinem Ansehen weiterhelfen kann. Der Präsident, der sich ins Rampenlicht stellt, wenn’s Geld und Ruhm und – vor Allem – einen sozialen, engagierten Ruf einbringt.

Abgewandt,

Jan

Brschloch des Monats

Ursula von der Leyen

Heucheleyen„[Das Internet] ist kein rechtsfreier Raum! Die Würde des Menschen ist und bleibt unverletzlich, auch in der virtuellen Welt. Und wir können gemeinsam etwas tun, damit die Würde der Kinder auch im Internet unverletzlich bleibt. (…) Wir führen ein Stopp-Schild bei diesen Bildern ein, weil wir auch als Gesellschaft sagen wollen: Wir ächten diese [Untaten]. Es wird nicht akzeptiert, dass das sichtbar ist und alle zusehen können.“

(Von der Leyen am 19.05.09, Evangelische Akademie Tutzing)

Ein Videotipp an dieser Stelle? Nein, stattdessen will ich diesmal eine Internetseite empfehlen: Und zwar den „Ausdrucker„. Das ist ein Blog, für welches jeder Blogger und jeder Journalist dazu aufgerufen ist, Artikel für die Offline-Gesellschaft zu schreiben, die dann für selbige ausgedruckt werden können. Ein interessantes Projekt, das auf der hier vorgestellten Idee basiert.

Bilder: Tobias Goldkamp, Niels Heidenreich

Zementblog bei Facebook!    Zementblog bei Twitter folgen!

Hauptspeise

Dessert

Dir gefällt Zementblog? Unterstütze uns mit einer Spende bei PayPal - jeder Beitrag zählt!

Ein Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.