Gestern Abend habe ich mir den wunderbaren Film „Harold und Maude“ von Hal Ashby mit Bud Cort in der Hauptrolle des 18-jährigen Harold angesehen. Es hat sich wirklich gelohnt. Der Film ist teils von schwarzem Humor, teils von tiefsinniger Tragikomik geprägt, was ihn zu etwas ganz Besonderem macht; zu einem Film, den man nicht vergisst.
Die spezielle Stimmung wird immer wieder durch die Lieder, nein, Friedenspredigten von Cat Stevens verstärkt – das hat mich nicht gestört, weil es einfach passte. Musikalisch und inhaltlich. Man soll jetzt nicht denken, der Film wäre ein extrem friedliches „Peace, Love and Harmony“-Erlebnis, aber ich will der Reihe nach erzählen.
Es geht um den jungen Harold, der mit seiner aufgedrehten Mutter zusammen in einem geräumigen Haus wohnt. Er wurde nach einem tragischen Unglück für tot erklärt, was ihn automatisch von der Schule befreite. Nach und nach fand Harold gefallen am Totsein und inszeniert fortan die verschiedensten Selbstmorde, um seine Mutter damit zu malträtieren. Mal knüpft er sich auf, mal verbrennt er sich, mal schwimmt er reglos im Pool.
Doch seine eigentliche Freizeitbeschäftigung ist das Besuchen von Beerdigungen. Dabei stößt er irgendwann auf die 79 Jahre alte Maude, die auch gerne zu Trauerfeiern geht. So lernen sich die beiden kennen, die gegensätzlicher nicht sein können: Sie ist alt, er ist jung. Sie ist lebensfroh und immerzu fröhlich, er ist selbstmordsüchtig und mimt Depressionen. Doch nach und nach schwinden diese Unterschiede und die beiden verlieben sich ineinander.
Wie es dann weitergeht und was es mit den geklauten Autos und dem Banjo auf sich hat, verrate ich nicht – ich will schließlich die Lust auf diesen gelungenen Film nicht nehmen. Es sei nur bemerkt, dass er wirklich gut ist und man ihn sich unbedingt einmal ansehen sollte.
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