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Militärpropaganda im deutschen Kino

Im Jahr 2007, man wird sich vielleicht noch erinnern, ist der Film „Kein Bund fürs Leben“ in die Filmtheater von Deutschland gekommen. Es geht darin um einen jungen Mann, der versehentlich in den Militärdienst eingezogen wird. Anfangs sträubt er sich gegen die Methoden und den Alltag dort, als er jedoch die Möglichkeit bekommt, wieder zu gehen, beschließt er, seinen Kameraden treu zu bleiben und auch die restliche Zeit bei der Bundeswehr zu verbringen.

Das Ganze ist ein wirklich schlechtes Stück Filmgeschichte, das man genausogut als Privatfernsehproduktion durchgehen lassen könnte. Das Niveau ist derart weit unten, dass sich der Zuschauer nach dem Konsum richtig dumm fühlt. „Cinema“ hat treffend geschrieben:

„Bundeswehr-Klamotte auf dem Comedy-Niveau deutscher Privatsender: Jungstars wie Axel Stein, Florian Lukas oder Franz Dinda spielen Rekruten einer Ausbildungseinheit, die mit Panzerfahrerwitzen und ödem Latrinen-Schabernack ihre Vorgesetzten in den Wahnsinn treiben und versehentlich auch schon mal die Flagge des amerikanischen Waffenbruders in Brand setzen. Lustig finden das wahrscheinlich nur Unteroffiziere und andere schwer Betrunkene.“

(Quelle)

Die heikle Sache an diesem Schundfilm (welche der einzige Grund dafür ist, ihn zu erwähnen) ist die offensichtliche Propaganda darin. Die Bundeswehr wird als ein Ort der Freude, des Zusammenhalts und der Freundschaft dargestellt, ein Ort wie ein Jugendzeltlager. Wo dem Zuschauer das zu Beginn eingespielte Werbevideo der Bundeswehr noch absurd und lächerlich vorkommt, da würde er es spätestens beim Abspann mit Bestimmtheit bestätigen.

Der Film kann auf den Normalkonsumenten vielleicht wie eine kleine Gehirnwäsche wirken. Als ich die Vorschau gesehen hatte, dachte ich mir, der Film könnte witzig sein. Vielleicht eine kleine Parodie auf den Unsinn Militär. Doch dem war überhaupt nicht so, das Gegenteil erschreckte mich. Es stellt sich als ein als Komödie getarnter Werbefilm für den deutschen Wehrdienst heraus.

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