Die NPD – beziehungsweise die Jugendorganisation der „Jungen Nationaldemokraten“ – will mit einer Schulhof-CD und einem an Schüler gerichteten, Ausländerhass schürenden und „die Einwandererproblematik“ thematisierenden die Jugend auffangen:
„(…) Ein lustiges Theater! Das wollen wir in diesem Jahr wiederholen. Lehrer und linke Schüler sollen toben oder anfangen nachzudenken. (…)“
Ich mache darauf aufmerksam, da derartige Aktionen eine Bedrohung darstellen, wenn politisch uninformierte oder ungebildete Jugendliche damit in die rechtsextreme Szene gerissen werden. Es gilt, solche Verteilungen zu verhindern oder zu boykottieren.
Im Propagandatext der „starken Rechten“ heißt es weiter, „nationale Politik“ sei das, was Deutschland fehlt. Ja, das hat uns gerade noch gefehlt!
Nicht umsonst ist politische und/oder religiöse Werbung auf dem Gelände staatlicher Schulen nur mit Sondergenehmigung gestattet. Also einfach so viele Namen wie möglich bei so etwas mitnehmen und den Schuldirektor Strafanzeige wegen Landfriedensbruch einreichen lassen. (Bei privaten Schulen gilt das Hausrecht, d.h. es gibt kein gesondertes Verbot für Polit-Religiöse, sondern ein allgemeines Verbot für jegliche Art von Werbung auf dem Gelände).
Es gibt wenige Gelegenheiten wo man etwas derartig Idiotischem derart einfach beikommen kann.
Die nationale Politik haben wir doch schon. Das, was dann noch von den Nazis kommt, ist quasi nur noch der Schaum auf dem Espresso.
Hendrik: Mindestens solchen Boykott muss man durchführen. Und auch dann, wenn JN-Mitglieder (oder solche anderer nationalistischen Jugendbewegungen) in den Fußgängerzonen ihr Material verteilen (nicht bloß die CD oder das Flugblatt zwei Meter weiter demonstrativ wegschmeißen).
Maitol: Das hast du aber schön gesagt! Zwar der politischen Korrektheit nicht gemäß genug, aber sehr wahr.
Wäre es nicht sinnvoller, in den Schulen besser über Politik zu informieren, als diese Aktionen einfach zu verbieten? Wird damit das Problem nicht einfach weg geschwiegen?
Politische Diskussion sollte doch das Ziel sein, nicht das einfache Verbot. Wenn bei den Kindern von heute schon schon früh politisches Interesse geweckt und gefördert würde, dann hätten solche Bewegungen doch viel weniger Zustrom.
Aber solche Aktionen einfach zu verhindern halte ich nicht für das richtige Mittel. Zumal ich hier erwähnen muss, dass dabei noch immer viel stärker gegen Rechtsextreme vorgegangen wird, was Verbote betrifft, als gegen die Linksradikalen.
Natürlich sollte eine höheres politisches Bildungsniveau das nächste Ziel sein – aber man muss schließlich auch im momentanen Zustand agieren, der nun mal nicht besonders klasse aussieht. Die Leute sind nicht sehr politisch (siehe auch „Party statt Politik„), wir müssen aber trotzdem etwas tun – also kann der erste Schritt nur ein Verbot oder Boykott sein. Dann lässt sich auch tiefer in die Materie eingreifen, indem man die politischen Bildungsplan erneuert und verbessert.