Leben – nur besser

Wir schreiben das Jahr 2017. Eine weltbewegende Erfindung hat das Leben aller grundlegend verändert. Die Erfindung der Surrogates (zu Deutsch Surrogate, Ersatzteile) macht es möglich, ein Roboter-Abbild eines selbst auf den Straßen herumzulaufen, während man bequem daheim hockt und sein zweites Ich fernsteuert. Niemand möchte mehr aufwachen, sind die Abbilder doch alle „bessere Versionen“ der Personen.

Die alternde Frau kann jetzt wieder jung und sexy aussehen, der hässliche Außenseiter das Äußere eines erfolgreichen Karrieristen besitzen (allerdings kann auch ein fauler, fetter, geiler Bock zum nymphomanen Blondchen werden). Und selbst Kriege werden nur noch indirekt ausgeführt – auf dem Schlachtfeld kämpfen lediglich Roboter, die Rekruten sitzen derweil im Militärzentrum im Liegestuhl.

Soweit die Utopie im neuen Bruce Willis-Streifen „Surrogates – Mein zweites Ich„. Doch wie das so ist, findet sich auch hier ein Knackpunkt: Die Bigotterie dieser oberflächlichen, abgestumpften Welt nämlich. Erst eine Katastrophe lässt die Menschen wieder aufwachen, sie erheben sich erst wieder aus ihren Liegestühlen, als es keinen anderen Ausweg mehr gibt.

Bruce Willis spielt den Polizisten, der eine mysteriöse Mordserie aufklären soll, bei der Menschen ermordet wurden, indem man ihre Surrogates zerstört hat. Laut dem führenden Unternehmen, dass diese Surrogates vertreibt, soll dergleichen nicht möglich sein. Und doch hat es jemand geschafft, die ultimative Geheimwaffe zu entwickeln, die eine Bedrohung für die Welt darstellt. Wie es das typische Hollywood-Actionkino eben braucht.

Einige gesellschaftskritische Ansätze kommen im Film gut zum Vorschein. Sehr überraschende Wendungen und spannende Konfliktsituationen machen das Ganze zu einem eindrucksvollen Erlebnis. Leider schweift der Plot etwas vom thematischen Tiefgang ab, was wohl aber nicht zuletzt daran liegt, dass es sich um eine Verfilmung einer Graphic Novel handelt. Abschließend bleibt aber festzuhalten, dass Bruce Willis wieder einmal sein schauspielerisches Können unter Beweis gestellt und Regisseur Jonathan Mostow interessanten Stoff spannend und kurzweilig umgesetzt hat.

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Ein Kommentar

  1. Januar 27

    Surrogates wollte ich mir schon letzte Woche ansehen, hatte mich aber dann für Parnassus entschieden. Danke für das Review. Mal sehen, vielleicht schaffe ich es noch ins Kino.

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