Lob und Dank per Klick

Nachdem ich nun das Bezahlsystem Flattr vorgestellt habe, möchte ich heute auf das deutsche Pendant PayMeCredit zu sprechen kommen. Es handelt sich dabei um ein sehr ähnliches Konzept, das Internetnutzern die „finanzielle Anerkennung von Webinhalten auf Spendenbasis“ ermöglichen soll. Wie auch bei der Konkurrenz wird hier ein Button in einen Beitrag eingebunden, den PayMeCredit-Nutzer anklicken können, um einen Teil ihres aufgebuchten Betrages dem Autor des Inhaltes zugute kommen zu lassen.

Bei PayMeCredit erfolgt die Spende anonym und ohne personenbezogene Daten. Die virtuelle Währung bei PayMeCredit nennt sich „iCredits“, wobei 1 iCredit 10 Eurocent entspricht. Diese iCredits erwirbt man auf der PayMeCredit-Webseite direkt über PayPal oder SofortÜberweisung.de. Ein- und Auszahlungen von iCredits werden über das PayMeCredit-Hauptkonto abgewickelt. Hat man mehrere Webbeiträge, auf denen PayMeCredit-Buttons platziert sind, kann man Unterkonten anlegen um die Zahlungseingänge zu unterscheiden. PayMeCredit finanziert sich dadurch, dass 10 % der erhaltenen iCredits als Gebühr abgezogen werden. Dabei wird allerdings gleichzeitig auch etwas Gutes getan, da 20 % dieses Umsatzes gemeinnützigen Zwecken zufließen.

Für die Etablierung des „Voluntarily Paid Content“ (VPC) oder auch „Micropayment“ ist es sicherlich etwas schwieriger, dass mehrere Modelle der Art existieren. PayMeCredit-Gründer Thomas Hauser sagte dazu gegenüber Zementblog.de, man könne es auch „als Indiz für einen neuen Zeitgeist im Internet auslegen“. Weiter betont Hauser, dass PayMeCredit nicht auf Profit ausgelegt ist. “Ein möglicher Profit, der über die Deckung der laufenden Kosten hinausgeht, wird höchstens im Zuge der Etablierung von PayMeCredit durch Sponsoring-Partner erwirtschaftet werden.“

Die Idee der freiwillig bezahlten Web-Inhalte ist sicher ein weiterer Fortschritt für die Internetkultur. Schon öfter wollte ich mich durch mehr als bloß einen Kommentar beim Autor eines besonders gelungenen Blog-Artikels bedanken. So manch einer bemüht sich schließlich um genaue Recherche und ordentliche Sprache, wie es auch ein Journalist tut. Da kommt der von PayMeCredit umgesetzte Mechanismus gerade recht. Manch einer mag sich fragen: Warum nicht gleich einen „Spenden“-Button von PayPal einbinden? Dagegen sprechen vielerlei Gründe: Bei PayPal geht ein viel größerer Betrag an das Unternehmen dahinter, außerdem ist es bei PayMeCredit möglich, eben „Micropayments“ durchzuführen, also auch winzige Beträge wie 10 Cent zu spenden.

Alles in allem ist das neue Konzept interessant und gut umgesetzt worden. Es verspricht auch, Zukunft zu haben und sich so schnell zu etablieren, wie es zuletzt so rasant mit Twitter geschah. Auch dazu äußerte sich PayMeCredit-Gründer Thomas Hauser: „Bei einem Erfolg der Idee werden viele Internetnutzer dies als Ansporn nehmen, eigene Inhalte im Netz zu veröffentlichen.“ Ja, vielleicht auch das.

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Ein Kommentar

  1. Mai 19

    Ich werde, nachdem ich die rechtliche Seite geklärt habe, Flattr (danke nochmal für den Code ;)) für die meisten meiner Beiträge nutzen. Ganz einfach, weil der Dienst am bekanntesten ist und sich wohl am ehesten durchsetzen wird – wie du schon ansprichst: es könnte Probleme geben, wenn mehrere zur gleichen Zeit mit einer ähnlichen Idee kommen.

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