Nachruf auf den besten Sänger der Welt
Heute waere Freddie Mercury 67 Jahre alt geworden. Leider hat dieser gewaltige charismatische Saenger, Frontmann von Queen, nicht einmal seinen 50. Geburtstag feiern koennen – er starb mit 45 Jahren an den Folgen von AIDS. Zementblog nimmt den heutigen Tag zum Anlass, zwei Hommagen an ihn zu veroeffentlichen.
Der am 5. September 1946 auf Sansibar (Tansania) als Sohn zweier Inder geborene Farrokh Bulsara ist bei Bombay zur britischen Schule gegangen, anschliessend nach Sansibar zurueckgekehrt, um mit 17 Jahren bedingt durch die Revolution auf Sansibar mit seiner Familie nach England auszuwandern. Dort gruendete er 1970 mit Brian May und Roger Taylor die Band Smile, den ersten direkten Vorlaeufer von Queen. Es begann eine Laufbahn, die ihr Ende nicht mehr finden sollte – mit Queen stieg Freddie Mercury in die Riege der weltbesten Saenger des Pop und Rock auf. Doch das war ihm nie genug: Mit seiner einnehmenden, unnachahmlichen Persoenlichkeit meisterte er es, sich auf jedes beliebige Musikgenre einzulassen – so konnte er nicht nur grosse Rockballaden schmettern, sondern wusste sich am Ende selbst in der Oper an der Seite der spanischen Sopranistin Montserrat Caballé zu behaupten.
Freddie Mercury war jedoch nicht nur ein Saenger, er war auch eine Lebenskraft und Inspiration. Seine ganz eigene Mischung aus theatralischer Arroganz, Sympathie und flammender Leidenschaft hat ihn zu einem unvergesslichen, unverwechselbaren Lebenskuenstler gemacht, der uns bis heute im Gedaechtnis bleibt. Alles Gute zum Geburtstag!
Jan Eijking
Was soll man zu dieser Person sagen? Ihn zu beschreiben fällt mir schwer, da es für ihn keine Adjektive gibt. Er selbst nannte sich in einem Interview „ a Music Prostitute“ und das ist er auch. Was er angefasst hat, wurde zu Gold. Rock, Rock n Roll, Swing, Oper, Pop oder Electro haben zu ihm gepasst wie die Faust aufs Auge. Er ist in sämtliche Rollen geschlüpft dennoch ist er immer er selbst geblieben – er ist sich treu geblieben. Mit den Bandmitglieder Brian, Roger und John hat er harmoniert und die Musikwelt bewegt. Ich weiß noch, wie ich zu Queen gekommen bin. Als sportbegeisterter Junge habe ich im Finalspiel immer auf „ We Are The Champions Gewartet“ und lauthals mitgegrüllt. Meine Eltern brachten mie daraufhin meine erste Queen CD – Queen Greatest Hits1. Ich hörte die Lieder rauf und runter, um jedes Lied auswendig singen zu können. Meine schönsten Queen-Erinnerungen habe ich mit 13 oder 14 Jahren. Zusammen mit einem Freund saßen wir die ganze Nacht durch, um so viele Liedtexte wie möglich zusammenzusammeln und auszudrucken. Was dann kam, waren exzessive Playbackkonzerte vor dem Spiegel. Ich bin mir mehr als sicher, dass Freddie auch heute noch weiter schreiben, singen und uns entertainen würde. Seine Person, sein Geist und der Mythos Freddie bleibt bis in alle Ewigkeiten erhalten. Auf diesem Wege möchte ich nicht nur ihm, sondern allen auf der Welt alles Gute zu Freddies Geburtstag wünschen. 67 ist er heute geworden und „The Show Must Go On“ and it will go on!
Fabian Ziebinski
So hat jeder sein emotionaler Bezug zum Zeitgeschehen.
Heute ist 9. September. Nineeleven, wie die Amerikaner sagen.
Als ich heute aufstand, mußte ich schon an ihn denken. Als ich nach Hause kam, ging ich zum CD-Schrank, zog ohne suchen die CD, worauf seine wunderschöne Stimme gebannt ist, und setzte mich wehmütig in meinem Sessel. Te Recuerdo Amanda. Schon bei den ersten Klängen seiner Gitarre liefen mir die Tränen ungehemmt übers Gesicht und es wollte und wollte nicht aufhören. Am 9. September 1973, nachdem sein Presidente Salvador Allende ermordet wurde, wird er sich ähnlich traurig und wütend zugleich gefühlt haben. Er, einer der prominentesten und beliebtesten Stimmen des Nueva Cancion de Chile, wurde kurz darauf festgenommen und in das berüchtigte Stadion-KZ verbracht. Man befragte ihn, folterte ihn – und er schwieg.
Seine Mithäftlinge sang er Ermutigendes vor, bis man ihm die Hände brach und die Zunge ausriss. Unter der Folter starb er und wurde zur Legende einer Musik, die niemals stirbt. Nineeleven – für mich immer der Tag von Companero Victor Jara.