Ich hatte die Depression in mir getragen; jetzt trage ich sie nach außen. Sie steckt in der Jacke, die ich mir über die Schultern hänge, bevor ich mich auf die Straße wage. Sie lauert zwischen den Pflastersteinen auf der Straße, durch die ein herbstlicher Wind pfeift, der mir die Jacke wiederum sanft von den Schultern hebt. Die Depression hängt in den Adern der sterbenden Blätter, die am Boden liegen und in jenen, die noch von den Ästen fallen. Du kannst sie riechen, du kannst sie schmecken, du schmeckst: Depression. Schlechtigkeit. Abneigung. Und doch fühlt es sich an wie ein Jauchzen, ein Jubeln, ein Lottogewinn. Ich trage sie nach außen, doch dort wird sie mit offenen Armen empfangen wie ein nach langer Zeit zurückgekehrter Freund: Du bist nicht schlecht, sagt man ihr und zieht ihr ein schönes Gewand über, dreht ihr die doppelseitige Funktionsjacke einfach um.
Woher kommt sie, wohin geht sie? Was will sie? Sie kommt aus den ächzenden Triebwerken der Fabriken, sie geht in die schwungvolle Feder des Bürokraten, sie will bleiben. Sie ist des Lehrlings Fluch, der zweigeteilte Wurm, die fruchtbare Zerschlagung, das Aufblühen in der Zerstörung.
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