Kategorie: Literatur

Alles zum Thema Literatur, damit sind nicht nur – aber vornehmlich – Bücher gemeint, sondern auch Zeitschriften, Dokumente aus dem Web oder Textfragmente. Hauptsächlich sind hier Rezensionen zu finden.

Februar 13

Gut, ganz so alt, dass ich über „damals“ reden beziehungsweise schreiben kann, bin ich nun auch wieder nicht, dennoch möchte ich an dieser Stelle zwei meiner früheren Geschichten veröffentlichen, die ich beim Stöbern in meinem digitalen Archiv gefunden habe: „Der Regen ist aus Stein gehauen“ und „Das Plingplong“ – viel Spaß.

Der Regen ist aus Stein gehauen

Zuerst hatte ich ihn gesehen im Regen. Abends. Dunkelheit. Schatten. Ich bin zu ihm hingegangen und hatte ihn angestarrt. Stille. Ein merkwürdiger Mensch. Er stand da, einfach nur so. Er war vollkommen durchnässt. Seine nassen Haare trieften und man hätte sie auswringen können; die Kleider klebten ihm am Körper und er schaute mich ganz traurig an. Aber es kam mir vor, als kannte ich den Mann schon ewig.

Februar 9

Ich will hier einmal beeindruckende Zeilen zitieren – und zwar aus dem Bereich des Schauspiels, der Dramen. Vorweg mein Favorit (und das in allen Bereichen der Literatur, ganz allgemein – aber ich hab ja noch einige Werke vor mir) – Büchner.

„Unsere Weiber und Kinder schreien nach Brot, wir wollen sie mit Aristokratenfleisch füttern.“

(„Dantons Tod“, 1. Akt, 2. Szene)

Die Zitate an dieser Stelle sind vielleicht etwas morbide gewählt, aber ich persönlich finde diese Textpassagen grandios.

Februar 8

Handyman Jack – der „Mann für alle Fälle“ – ist Kult, obgleich gar nicht mal so alt. Ja, ich geb ja zu, meisterhaft geschrieben ist die Reihe nicht, aber mir gefällt sie trotzdem. Eine Ansammlung von Erzählungen, blöderweise hat Wilson noch mit anderen sogenannten „Zyklen“ aus seiner Bibliographie Cross-Overs stattfinden lassen… wer’s mag.

Februar 8

Nicht Desperated, sondern Angry

Die typische Geschichte, die Frauen über 38 gemütlich bei einer Tasse Kaffee lesen. Ein wirklich gute, beachtenswert in Worte gefasste Geschichte von fünf Damen, die sich in einem Buchklub in Minnesota treffen und über ihr Leben, sprich ihre persönlichen Tragikomödien, plaudern. Der gute, alte Kaffeeklatsch in seiner schönsten Form.

Wunderbar zu lesen. Wahrhaft eine Empfehlung wert. Der Schreibstil erinnert mich an die Stimmung in Filmen wie „Chocolat“ oder „Das fabelhafte Leben der Amelié“.

Februar 8

Letztens lag ein Band der Schwarzen Hefte des Hamburger Abendblattes auf dem kleinen Holztisch vor der Bücherhalle, der mit dem Schild „Zu verschenken“. Ich komme dran vorbei, sehe das wirklich schwarze Heft mit der Nummer 62 und nehme es einfach mal mit. So ein Kurzkrimi liest sich wirklich schnell durch, ist aber auch nicht sonderlich anspruchsvoll geschrieben…

Das Büchlein selbst sagt mir:

„Er betrachtete die Wasseroberfläche. Jemand hatte Abfall hineingeworfen. Eine Jacke schwamm im Wasser. Er ging ein paar Schritte den Kampdeich entlang und wusste plötzlich, dass in der Jacke noch ein Mensch gesteckt hatte.“