Kategorie: Medien

Zeitung, Fernsehen, Radio – all das, was unsere Kultur repräsentiert. Meist auf eine weniger intelligente Art und Weise, aber man lese selbst nach: in dieser Kategorie.

Mai 27

Lieber Frank,

es ist wirklich schade, dass du diesen Trend mitmachst. Den Trend, die Linkspartei öffentlich zu verhöhnen und zu diffamieren. Den Trend, sie nicht ernstzunehmen, ihre Forderungen als lächerlich und rückschrittlich darzustellen und schließlich auch den Trend, zu behaupten, die Linkspartei wolle doch nur die DDR wieder aufbauen. Dass das blind und falsch ist, dürfte jeder halbwegs vernünftige Mensch längst erkannt haben, sicher gehörst auch du dazu.

April 30

Lieber Jesus,

sei mir nicht böse, dass ich deiner Religion keinen Millimeter folge. Trotzdem will ich einmal mit dir reden – vor einigen Wochen empörte man sich ausführlich über das April-Titelblatt des Satiremagazins „Titanic“ (Kirche heute), das mit seiner „verhöhnenden“, „unüberbietbar besudelnden“ und „primitiven“ Darstellung deiner Person ausschlaggebender Teil einer antikatholischen Hetzkampagne sei (Kath.net). Ausschlag gibt mir erst die Argumentation deiner Anhänger (auch: „Follower“), die unter anderem eine Geld- oder Freiheitsstrafe für die verbrecherischen Satiriker aus Frankfurt fordern.

April 26

In den letzten Wochen und Tagen sind einige wichtige Nachrichten teils untergegangen, teils unerwähnt geblieben oder aber als „mutmaßlich“, also aus ungesicherten Quellen stammend präsentiert und abgetan wor­den. Manche sind einfach einer besonderen Erwähnung würdig. Aber eins nach dem anderen.

Zunächst ein mittlerweile schon etwas weiter zurückliegendes Ereignis, das selbst in den Lokalblät­tern kaum eine Bemerkung wert gewesen zu sein schien: Am Ostermontag haben Neonazis die KZ-Gedänkstätte Neuengamme mit Hakenkreuzen und dem Kennzeichen „C18“ (Merkmal der radikal nationalsozialistischen Organisation „Combat 18„) beschmiert (siehe auch Indymedia).

März 27

Scientology-Kirche HamburgAm kommenden Mittwoch zeigt die ARD einen Spielfilm über die Machenschaften der Scientology mit dem Titel „Bis nichts mehr bleibt“ – es handelt sich um ein Spielfilmdrama, das den berüchtigten Verein erstmals beim Namen nennt und die Geschichte von Anhängern und Aussteigern darlegt. Dabei sollen sowohl die internen Machtstrukturen als auch die finanziellen wie psychischen Abhängigkeiten eines Mitgliedes beschrieben werden.

Wie wird ein „ganz normaler Bürger“ zum Scientology-Anhänger?

Februar 22

Wenn man so in den vielen Blogs stöbert, entdeckt man immer wieder richtig gute Artikel, die genauso gut in der Zeitung hätten stehen können. Oft denke ich dann: Wie schade, das hätte sicher auch einem viel breiteren Publikum gefallen. Einem Publikum leider aber, das Blogs nie im Leben lesen würde. Wer liest schon Blogs unter den Leuten, die Zeitung lesen? Ich kenne niemanden. Das kann sich ändern. Es sind schon mehrmals Versuche gestartet worden, die Inhalte des Web 2.0 an die „analoge Generation“ (und vielleicht nicht nur Generation, sondern Gesellschaftsgruppe) zu vermitteln – nicht, um diese Menschen zur Internet-Nutzung zu bewegen, sondern um die großen Glanzlichter da drinnen nach da draußen zu tragen.