Schlagwort: Demonstration

Februar 2

„Dieser freiheitliche Geist, der ist aus der Flasche“, hat Guido Westerwelle heute gesagt. Das passt wie die Faust aufs Auge: Jetzt ist da kein Geist mehr in der dumm plappernden Flasche, schon gar kein freiheitlicher. So kommt es auch, dass das schlagende Wahlkampfargument in Hamburg seitens der FDP „KatJA Suding“ lautet – das schlichte „Ja“ ist wieder modern; die PR-Berater aus dem letzten Jahrhundert günstiger.

In Tunesien, Ägypten und bald auch Jordanien schlagen sie sich die Köpfe ein. Hierzulande ist man aber empört, wenn man am Polizeiapparat etwas auszusetzen hat. Das verstehe ich nicht.

Januar 8

Am 15. Januar wird in Hamburg-Bergedorf eine Demonstration unter dem Motto „Neonazistrukturen aufdecken – Rassismus bekämpfen!“ stattfinden. Sie stellt den vorläufigen Höhepunkt einer Kampagne gegen rechte Strukturen und Zustände vor Ort dar. Diese ist in Reaktion auf vermehrte rechts motivierte Vorfälle im vergangenen Jahr von Bergedorfer AntifaschistInnen ins Leben gerufen worden. Im Rahmen der Kampagne fanden mehrere Veranstaltungen statt, unter anderem ein Filmabend, ein Infostand und zwei Vorträge. Am Vorabend zur Demonstration, also am Freitag, findet um 19 Uhr eine Informations- und Mobilisierungsveranstaltung mit anschließender Party im selbstverwalteten Jugendzentrum Unser Haus e. V. statt.

November 27

Am ersten Novemberwochenende war es wieder so weit: 11 Castor-Behälter rollten über die Schienen, zum elften Mal versammelte sich die protestierende Menge. Am Samstag kamen in Dannenberg knapp 50.000 Menschen zusammen, um gemeinsam gegen den Transport von rund 123 Tonnen Atommüll und die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke auf die Straße zu gehen. Diese Zahl ist im Vergleich zu den letzten Malen erstaunlich groß, die Veranstalter hatten mit 30.000 Personen gerechnet.

November 16

In Stuttgart und Dannenberg hat sich gezeigt, dass der politische Protest hierzulande eine neue Stärke erreicht hat – das bringt aber auch jene altbekannte Leichtgläubigkeit gegenüber den Parteien unter die Menge.

Was ist nur los mit den Bürgern? Was ist in sie gefahren, dass sie auf einmal wieder massenhaft auf die Straße gehen und sich nicht mehr mit der Regierungspolitik abfinden? Sind es nicht die, die einst naiv CDU, FDP oder SPD wählten und nun merken, dass das ein Fehler war?