Am 15. Januar wird in Hamburg-Bergedorf eine Demonstration unter dem Motto „Neonazistrukturen aufdecken – Rassismus bekämpfen!“ stattfinden. Sie stellt den vorläufigen Höhepunkt einer Kampagne gegen rechte Strukturen und Zustände vor Ort dar. Diese ist in Reaktion auf vermehrte rechts motivierte Vorfälle im vergangenen Jahr von Bergedorfer AntifaschistInnen ins Leben gerufen worden. Im Rahmen der Kampagne fanden mehrere Veranstaltungen statt, unter anderem ein Filmabend, ein Infostand und zwei Vorträge. Am Vorabend zur Demonstration, also am Freitag, findet um 19 Uhr eine Informations- und Mobilisierungsveranstaltung mit anschließender Party im selbstverwalteten Jugendzentrum Unser Haus e. V. statt.
Schlagwort: Faschismus
Ein zementär-revolutionärer Jahresrückblick
Wieder ist ein Jahr vorübergegangen – ein Jahrzehnt zugleich, die „Nuller Jahre“. Wir haben in den vergangenen zwölf Monaten beobachten können, wie sich die Politik Obamas entwickelte, wie Merkel aus Steinen frische Brötchen und die Polizei in Stuttgart aus Kastanien Pflastersteine machte, ja wir haben allerhand erlebt. Nichts neues, dafür aber immer wieder Bestätigungen jeder Art für eine interessante Entwicklung, nicht nur in Deutschland: Man spricht vom kalten Neoliberalismus und vom Wutbürger (nebenbei bemerkt das Wort des Jahres 2010). Letzteren konnten wir im vergangenen „heißen Herbst“ nicht nur auf Gleisen oder an Bäumen sehen.
Tony Kayes „American History X“ beleuchtet die US-amerikanische Neonazi-Szene anhand eines Mordfalls: Der rechtsradikale Skinhead Derek, so beginnt der Film, ermordet zwei Afroamerikaner, die sein Auto stehlen wollten. Daraufhin erhält er eine dreijährige Haftstrafe wegen Totschlags. Während er im Gefängnis sitzt, avanciert er innerhalb der Szene zur Legende und wird als Held gefeiert. Derweil nimmt Dereks jüngerer Bruder Danny immer Eigenschaften seines großen Bruders an. Danny hat nach dem Tod des Vaters in Derek sein neues Vorbild gefunden, sich ebenfalls die Haare kurzgeschoren und denselben Hitler-Fetisch entwickelt. Schließlich macht sich der afroamerikanische Schulleiter Sweeney erhebliche Sorgen, als Danny in einem Aufsatz mit dem Titel „My Mein Kampf“ seine Weltsicht zum Ausdruck bringt.
Am ersten September veröffentlichte die Tageszeitung aus der Region, die Bergedorfer Zeitung, zwei kurze Artikel darüber, was hier zur Zeit politisch geschieht. Dabei wurde das Ganze teils verdreht und mit einem fragwürdigen Unterton dargestellt, sodass man annehmen kann, die Texte provozierten rechte Gewalttäter, wenn sie sie nicht sogar zu neuen Gewalttaten aufriefen. Der Hauptartikel mit dem Titel „Bergedorf rüstet sich gegen rechte Gewalttäter“ kündigt die Eröffnung der Wanderausstellung „Opfer rechter Gewalt“ in der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) an.
Ist sie nicht albern, die neue Variante des Selbstgesprächs? Menschen beim Headset-Telefonieren zuzusehen, malt mir immer ein irritiertes Grinsen ins Gesicht. Und überhaupt klingt die Bezeichnung „Headsets“ wie „Hetz-Hetz“.
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Kann die religiöse Theorie als diktatorisch-faschistoides Konzept verstanden werden, wenn doch die Rede von der Schafsherde ist, die blind dem Hüter folgt, ohne zu blöken?