Problempinguin

Linux ist ja schön und gut, aber als ich im Prospekt des Ubuntu Deutschland e.V., der auf der CeBIT verteilt wurde, lesen musste: „Ob Grafikkarte, Windows-Drucker, WLAN oder Surfstick – Ubuntu kennt die Hardware ohne Wenn und Aber.“, da konnte ich nicht mehr anders, als diesen Artikel hier zu schreiben.

Zuerst möchte ich bemerken: Linux kennt die Hardware mit Wenn, Aber und nochmals Aber. Dann kennt Linux die Hardware. Ich kann ja verstehen, dass es für ein freies Betriebssystem schwer ist, an die richtigen Hardwaretreiber zu kommen. Aber ich habe ein halbes Jahr gebraucht, bis sich meine Broadcom-WLAN-Karte (BCM4312) in Betrieb setzen ließ. Und auch nur bedingt, denn mit einem herkömmlichen WLAN-Modem (statt einer Fritz!Box) kann sie immer noch keinen Drahtloskontakt aufnehmen (siehe dazu auch Linux-WLAN mit B43). – Dabei war die Lösung gar nicht schwierig; man musste nur drauf oder dran kommen.

Da zeigt sich, um gleich zum nächsten Punkt zu kommen, ganz deutlich, was für enorme Lücken in der als ach so toll angepriesenen Linux-Community klaffen.

Dann wäre da noch die Sache mit der Masse an Distributionen. Mehr als 300 verschiedene Linux-Distributionen und -Derivate gibt es inzwischen (siehe Distrowatch, Linux Links und LDC)… doch wozu? Sicher: Es hat schon seinen Sinn, die Wahl zwischen einstiegs-, kinder- oder serverfreundlichem System zu haben, aber reicht da nicht ein einziges Linux? Weshalb dieser Wettkampf darum, wer die schickesten Desktop-Effekte, die nützlichsten Tools, das beste Paketsystem hat? Wie wäre es damit, alle vorhandenen Kräfte auf ein System zu verwenden? Und wen interessiert dieser ganze Schnickschnack (Stichwort Compiz & Co.), das ist die reinste Zeitverschwendung, vielmehr sollten sich die betreffenden Entwickler einmal auf die Hardware-Treiber konzentrieren. Wabblige Fenster und ein dreidimensionaler Würfel helfen da auch nicht weiter.

Mein Vorschlag ist ein Linux in vier Editionen: Kind, Einsteiger/Normalbenutzer, Professional, Server. Nichts weiter. Man kann vielleicht noch zwischen GNOME und KDE wählen (diese vielen grafischen Umgebungen sind auch im Überfluss vorhanden), das war es dann aber auch schon. Und die Programmierer müssen sich auf Hardware statt auf Spielereien konzentrieren.

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