82,3 Gramm Schokolade

Heute ist die neue Regelung für Lebensmittelverpackung in Kraft getreten: Ab sofort dürfen alle Produkte – ausgenommen Wein und Spirituosen – in beliebigen Mengen abgefüllt und verpackt werden. Das bedeutet, man wird es in Zukunft mit Schokoladentafeln zu tun haben, die nach 100 Gramm aussehen, in denen aber nur 82,3 Gramm stecken; mit Milchtüten, in die nur 0,7 statt 1,0 Liter abgefüllt werden und, und, und… – das Chaos rückt näher.

Wozu die Abschaffung einer solchen einheitlichen Regelung? Damit die Konzerne genauso viel Geld mit weniger in den Packungen machen können? Gestern hat Ulrike Hörchens vom Hauptverband des deutschen Einzelhandels in der Tagesschau im Ersten von besseren Marketing-Möglichkeiten gesprochen: Sie sehe große Chancen darin, „Vorteilspackungen“ mit 33, 40 oder 57,2 Prozent mehr Inhalt auf den Markt zu schleudern – damit könne man als Vermarkter positive Effekte bei Kunden erzielen.

Positive Effekte kann ich da nur entdecken, wenn ich an die Seite des Verkäufers denke, nicht an die des Kunden. Wer findet es toll, 5 ml mehr in der Shampooflasche zu haben, wenn sie nächstes Mal nur noch halbvoll ist? Und – hat sich überhaupt jemals ein Kunde darum gekümmert, wieviel Prozent mehr in einer von diesen verdammten Flaschen steckt? Jetzt ist wohl eher die Frage: Wieviel Prozent Intelligenz von der Gesamtbevölkerung Deutschlands haben die Flaschen abbekommen, die das zu verantworten haben?

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