Ilse Aigner (CSU), die Nachfolgerin Horst Seehofers im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, wird derzeit im SchülerVZ in Zusammenhang mit einem Live-Chat am morgigen Tag beworben. Es heißt dort:
Deine Daten im Netz: Morgen mit Bundesministerin Ilse Aigner über sicheres Surfen plaudern!
Ganz freundschaftlich kommen sie einem daher, als wäre es das Schönste von der Welt, mit Ilse zu „plaudern“. Die ist wieder so ein Charakter wie Ursula von der Leyen…
Diese Strategie scheint mir ein Werkzeug für die Indoktrination Minderjähriger zu sein. Man unterhält sich ganz friedlich im – yeah – Chatroom zum Thema „Sicher surfen – deine Daten im Netz“. Es soll um Dinge gehen, wie sie in der Netiquette stehen: Mobbing, Umgang miteinander, Vertrauen in Fremde. Fabelhaft. Es wird da zwar schon einmal dem Folgenden Ähnliches gefragt (162 Fragen wurden bisher gestellt):
„Frau Aigner, wie beurteilen Sie die Pläne Ihrer Kollegin Frau von der Leyen, das Internet zu zensieren?“
Aber dann geht es so langsam in Richtung „Der Staat hilft“ mit seinen „Stopp-Schildern“ / „Kinderpornografie-Sperren“ und, und, und. Das ganze Paket. Und wenn dann etwas kommt wie:
„Was hat es mit der Vorratsdatenspeicherung auf sich?“
Dann kommt die werte Frau Bundesministerin erst richtig in Fahrt. Der große Bruder (ein liebevoller Charakter, versteht sich) schaut zu und passt auf, dass ja nichts schief geht. Die Schäuble-Positivisierung kann ihren Lauf nehmen.
– Und dafür wirbt das SchülerVZ, wie gesagt. Was halten Sie von dieser Sache? Ist das in Ordnung?
(Quellen: SchülerVZ, Bundesministerium ELV)
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