Leben in der Blogosphäre

Die BlogosphäreIm Blog vom „Upload“-Magazin wurde 2007 eine Weltkarte der Blogosphäre veröffentlicht; kurz davor hatte „Robert Basic“ eine „World Map of Online Communities“ gezeigt.

Ich persönlich finde solche Sachen recht sinnlos, wenn auch mal ganz nett. Aber so ist auch mal zu erkennen, aus wie viel Müll der überheblich als „Blogosphäre“ bezeichnete Raum, in dem wir uns aufhalten, eigentlich besteht. Sogenannter „Katzen-Content“ (also belangloses Zeugs) schwirrt noch in sehr breiten Massen umher. Gutes Beispiel: „Beepworld“ beziehungsweise „Beeplog“; ein kostenloser Homepage- und Blog-Hoster mit eigenem, Antville-basierten Blogsystem. Er will den Kunden dazu bewegen, seinen Speicher für 2,50 EUR im Monat auf 50 MB zu erweitern.

Mit denen ist es so gekommen: Kein einzelner Blogger in deren Community schreibt auch nur einen vernünftigen Satz (ich schreibe aus Erfahrung). Jedes, wirklich jedes Blog dort besteht aus Müll, Müll und nochmals Müll. Und es sind gar nicht mal wenige Leute dort registriert, zumal sie ihr Blog bei Inaktivität auch nicht löschen und Beepworld auch noch auf anderen Teilen der Erde verfügbar ist. Nun die Frage: Kann man dieses Netzwerk zur Blogosphäre dazuzählen? Ich finde ja (wenn schon, denn schon). Das bedeutet – auch in Anbetracht dessen, dass es noch mehr Netze wie Beepworld gibt -, dass ein großer (sehr großer!) Teil der „Blogosphäre“ eindeutig aus Müll besteht.

Nun gut, das mag nicht neu klingen. Aber ich kann nicht verstehen, warum das Medium Blog so hochgespielt wird. Es ist weitestgehend unbedeutend, so traurig das auch klingen mag. Ich will zwar nicht abwertend sein, aber nichts wird durch ein Blog beeinflusst. Es ist im Grunde auch gar kein Medium, vielmehr eine selbstgebaute Community (weil sich eben jeder selbst Seines errichtet). Sicher, es gibt einige wirklich gute Blogs da draußen, aber das ist ein Bruchteil und keineswegs repräsentativ für die Welt der Blogs und Blogger.

Das soll alles nicht heißen, dass ich keinen Nutzen in einem Blog und der Blogger-Community aka Blogosphäre keinen Nutzen sehe. Ganz im Gegenteil – schließlich betreibe ich ja selbst ein Blog. Es hat viele positive Eigenschaften: Man kann seine Meinung öffentlich zugänglich machen, sich im selbstständigen Quasi-Journalismus üben (siehe dazu auch meine Blogparade „Ist Blogging der neue Journalismus?„), ein internes Kommunikationsnetzwerk errichten (um zum Thema CMS zu kommen) und noch vieles mehr. Ob alledem bleibe ich dabei, dass die Idee vom Blog als „Meinungsmacher“ rein fiktiv ist und auch bleibt.

Was denken Sie zu diesem Thema? Schreiben Sie Ihre Meinung, das, was Ihnen dazu einfällt, einfach in den Kommentar.

(Bild zum Teil von stock.xchng)

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