Wissenschaftsdichtung

Haben Sie eine Ahnung, was mit dem Titel gemeint sein könnte? Kleiner Tipp: Sie kennen es. Wahrscheinlich aus einem Film oder einem Roman. Der geläufigere Begriff lautet „Science Fiction“.

Wenn man sich mal die eigentliche Bedeutung dieser Genre-Bezeichnung anschaut, stellt man schnell fest, dass die meisten Werke, die darunter erscheinen, ihr gar nicht gerecht werden. Eine Metapher, um das zu verdeutlichen: Ein Indianer schreibt einen Science Fiction-Roman. Darin beschreibt er alle möglichen Dinge aus seinem Umfeld in neuer Form; unter Anderem eine weiterentwickelte Rauchzeichen-Vorrichtung. Wäre das Ganze nicht erst dann wirklich wissenschaftlich, wenn er stattdessen eine neue Kommunikationstechnik beschreibt?

Nun, wie lautet denn eigentlich die „offizielle“ Definition für Science Fiction? In der Wikipedia heißt es:

Science Fiction entwirft den Einzelnen, die Gesellschaft oder die Umwelt in zeitlich, räumlich sowie vor allem technologisch (oft radikal) alternativen Konstellationen und reichert dabei reale wissenschaftliche und technische Möglichkeiten mit fiktionalen Spekulationen an.

(Quelle)

Alternative Konstellationen, fiktionale Spekulationen – kann man auch ein weiterentwickeltes, jedoch bereits vorhandenes Konstrukt darin einbeziehen? Um zum Titel, „Wissenschaftsdichtung“, zurückzukehren: Stellt eine fortschrittliche Rauchzeichen-Vorrichtung eine wissenschaftliche Alternative dar? Nein. Eben nicht; genauso wenig, wie – meiner Meinung nach – ein Lichtschwert eine Alternative zum Stahlschwert darstellt (zumal sie nicht einmal realisierbar ist, aber das ist, laut Wikipedia, für Science-Fiction auch nicht zwingend erforderlich). Heutzutage ist das Genre Science-Fiction eher so etwas wie „Hightech-Fantasy“.

Ich bin davon überzeugt, dass Science-Fiction nur deshalb aus seiner Nische herausgekommen ist, weil Menschen wie George Lucas oder Gene Roddenberry massentaugliche Spektakel schufen und unter dieser Gattung veröffentlichten, sodass sie quasi einen Inbegriff repräsentierten.

Dann gibt es da ja noch die Abstufung zwischen „harter“ und „weicher“ Science-Fiction – zwischen naturwissenschaftlicher, technischer und politischer, gesellschaftlicher Thematik. Was denken Sie? Ist „Hightech-Fantasy“, wie ich es nenne, noch Science-Fiction? Oder muss man dieses Genre in seiner eigentlichen Bedeutung auf fundierte, wissenschaftliche Ideen begrenzen?

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