Uhrwerk Orange

Uhrwerk„Das hier sind ich, Alex, und meine drei Droogs: Pete, Georgie und Dim. Wir hockten in der Korova-Milchbar und zerbrachen uns die Rasoodocks, was wir mit diesem Abend anfangen sollten. In der Korova-Milchbar konnte man Moloko-Plus kriegen… Das heizt einen an und ist genau richtig, wenn man Bock hat auf ein wenig Ultrabrutale.“

So beginnt einer der besten Filme von Stanley Kubrick, „Clockwork Orange“ oder zu deutsch „Uhrwerk Orange“. Es handelt sich dabei um eine Adaption des gleichnamigen Romans von Anthony Burgess (welchen ich leider noch nicht gelesen habe; er steht aber auf meiner Liste für das Kommende). Die Verfilmung ist wirklich gelungen – man hat da wieder so einen Film vor sich, der einen nicht mehr loslässt, den man nicht vergisst. Aber diese Qualität ist man von Stanley Kubrick, dem großen Meister, ja gewohnt.

Die Geschichte handelt vom jugendlichen Alex, der mit seiner Bande umherzieht und unschuldige, wehrlose Menschen zusammenschlägt und vergewaltigt. Das hört sich zunächst nach einem billigen Gewaltstreifen an, hat man den jedoch einmal gesehen, weiß man: Dem ist nicht so. Als Alex seinen „Untertanen“ zu autoritär wird, mucken diese auf; das lässt Alex sich aber nicht gefallen, also zeigt er ihnen, wer der Anführer ist.

Beim nächsten Überfall jedoch wird Alex, nachdem er in ein Haus eingebrochen ist und eine Frau ermordete, von seinen „Droogs“ niedergeschlagen und der Polizei überliefert. Er bekommt eine Haftstrafe wegen Mordes. Nach einiger Zeit im Gefängnis erhält er jedoch die Chance, an einem Forschungsprojekt zur Resozialisierung von Häftlingen mittels fragwürdiger Therapie teilzunehmen. Nach kurzer Zeit kann er wieder heimgehen.

Die Therapie hat allerdings große Schäden verursacht – was das zur Folge hat, soll man sich bitte selbst anschauen. Ich kann den Film nur empfehlen, er ist wirklich großartig. Ein ganz besonderer Effekt wird hier verwendet, wie man ihn auch schon von „Leon der Profi“ oder anderen guten Filmen kennt: Die Gewaltszenen werden mit klassischer Musik, in diesem Fall der vom von Alex verehrten Beethoven, untermalt. Das gibt dem Ganzen eine ganz besondere Art.

Kritiker haben unter Anderem von einem Gewalt ästhetisierenden, faschistischen Film gesprochen. Die katholische Kirche hat ihren Anhängern verboten, ihn sich anzusehen. Lange Zeit war das Werk allgemein verboten, es wurde auch nach kurzer Zeit aus dem Programm britischer Kinos genommen. Das kann ich ehrlich gesagt ganz und gar nicht nachvollziehen: Mag sein, dass der Film brutal und schamlos ist, aber anders wäre er nicht so meisterhaft geworden, wie er es ist. Manche Filme brauchen das, um gut zu sein.

Besonders empfehlenswerte Analysen zum Film gibt es in der „Filmzentrale“ und bei den „Medienobservationen„. Außerdem sollte man sich auch einmal hier über die Kunstsprache „Nadsat“ informieren, die im Film wie im Buch gesprochen wird.

Bild: SXC

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