Schweinehygiene

ElternbriefAuch an der Schule, die ich besuche, ist die sogenannte „Neue Grippe“ (besser bekannt als Influenza H1N1 oder Schweinegrippe) zum Thema geworden. Und zwar insofern, dass der Rektor einen Brief an die Eltern der Schüler verteilen ließ, in dem er sich für regelmäßiges Händewaschen ausgesprochen hat. Dies sieht er als „wichtigste Vorbeugemaßnahme nicht nur in Schulen“ an. Er will den Eltern mitteilen, damit diese es den Kindern mit auf den Weg geben.

Um diesen Aspekt auch möglich zu machen, habe der Rektor, so heißt es weiter, die Schülertoiletten persönlich überprüft und sich davon überzeugt, dass die Seifenspender intakt sind. Außerdem habe er den Hausmeister dazu angewiesen, dafür zu sorgen, dass jederzeit ausreichend Papiertücher vorhanden sind. (Siehe auch Abbildung – klicken für größere Ansicht.)

Nun bin ich kürzlich – wie man das so macht im Schulalltag – zur Toilette gegangen und wollte mir die Hände waschen. Doch was finde ich vor? Einen leeren, halb zerstörten Papierhalter und vollkommen ausgeleerte Seifenspender! Kann ja einmal vorkommen, denke ich mir und teile diese Entdeckung umgehend dem Rektor mit. Der leitet mich weiter zur Hausmeisterin, die sich dann auch darum kümmert.

Als ich aber in der darauffolgenden großen Pause in einer anderen Etage die Schülertoilette besuche und mir die Hände waschen will  – was sehe ich da? Dasselbe wie zuvor! Wenn eine Hausmeisterin ein Problem behebt, warum sieht sie dann nicht an allen anderen Orten auch noch einmal nach? Und wie kann es sein, dass ein Rektor angeblich höchstpersönlich alle Toiletten überprüft und doch nichts ist, wie es den Eltern in jenem Brief vorgegaukelt wird?

ToiletteMan kann nicht von übler Nachrede sprechen, wenn ich diesen Rektor der Schwindelei bezichtige. Entweder hat er nämlich geheuchelt, oder es hat zum Zeitpunkt der Kontrolle tatsächlich so hübsch ordentlich ausgesehen. Das kann ich aber kaum glauben – hätte er doch einmal fotografiert, was er gesehen zu haben meint. Ich schließlich habe Fotos gemacht von dem, was sich mir vor Augen auftat. Man sehe auf nebenstehender Abbildung selbst.

Ansonsten lässt sich kaum von hygienischen Schülertoiletten reden, welche gerade jetzt, wo sich die Schweinegrippe durch die aus dem Urlaub Zurückkehrenden breitmacht, doch besonders sauber sein sollten. Betritt man die Einrichtung, schlägt einem sofort ein übler Gestank entgegen, wie man ihn von Bahnhofs-Pissoirs kennt. Der Boden unter den Standtoiletten ist völlig zugepisst und hinter den Türchen sieht es auch nicht gerade angenehm aus.

Ist man einmal durch diesen Urwald hindurch, stehen einem nicht einmal Seife und Papiertuch zur Verfügung; herzlichen Glückwunsch.

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