Der Tragödie zweiter Teil

Ich gebe klein bei. Ihr habt gewonnen! Überstimmt. Eindeutig. Und ich will ja auch kein Diktator sein. Keine Herrschaft im Zementblog. Nur der blöde, kleine Administrator, der die Texte schreibt. Weiter nichts. Wovon ich überhaupt rede? Von Spitznamen im Internet, ein Thema, zu dem ich kürzlich erst einen Artikel schrieb (siehe hier) und welches eine Diskussion mit teilweise erschlagenden Argumenten auslöste, denen ich kaum etwas entgegenzusetzen hatte. Und schließlich hat es mich ganz umgehauen. Zwei Leser nahmen schon Abschied ganz und gar, was schließlich den letzten Stein ins Rollen brachte.

Sehr laut war der Aufschrei der Leser, ich will zitieren:

„Das hier ist Dein Blog, aber mein Kommentar, den ich unter dem Namen absetzen will, den ich richtig finde. Wenn Du das nicht willst – okay. Dann bleibt für mich nur die Option, gar nicht mehr hier zu kommentieren.“ (Refu)

„Es gibt im Internet, genauso wie in der Politik, immer wieder Leute, die erst um die Meinung anderer bitten und bei Nichtgefallen dann demonstrativ doch die eigene durchsetzen. Das steht dir qua Hausrecht zu, mich stört es aber enorm, schon weil es eine mir äußerst unsympathische Arroganz vermuten lässt und weil es des weiteren in meinen Augen etliche deiner im Blog vertretenen Haltungen konterkariert. Aus diesem Grunde: Danke für die zwei Monate, über die ich bei dir mitlesen durfte, schönes Leben noch. Schade eigentlich.“ (Taramul)

Halt! Stopp! Geht nicht! Ich ergebe mich. Ab sofort werden Spitznamen Spitznamen bleiben, seien sie noch so doof. Ja, es ist richtig: Ihr habt zu entscheiden, ihr sollt eure Freiheit haben, den Namen zu wählen, der euch gefällt und als Wiedererkennungswert im Internet oder als was auch immer dient. Es war blöd, anzunehmen, meine Idee von der „Abstraktionsprävention“ könne sich durchsetzen. Und ihr habt ja auch Recht: Sie ist schwachsinnig. Ich denke, das ist verzeihlich und ich hoffe, es kommt jetzt nicht geheuchelt an, dass ich plötzlich so klein beigebe. Jeder macht Denkfehler – ansonsten wäre die Welt auch langweilig.

Nun also ein fröhliches Weiterkommentieren unter welchem Namen auch immer.