Über den Wolken

WolkenNachdem Moritz vom Sockenblog eine Kritik zum neueren Animationsfilm aus dem Hause Disney/Pixar mit dem nicht viel versprechenden Titel „Oben“ veröffentlicht hatte, dachte ich mir, dass jener Film vielleicht gar nicht so schlecht wäre. Die Vorschau im Kino hat mich zuvor weniger überzeugt, besonders der Titel hält einen mit seiner Einfallslosigkeit doch eher ab.

Schließlich ist es aber dazu gekommen, dass ich mir dieses neue Kunstwerk der Animationsfilmtechnik antat. „Oben„, der am 13. Mai Eröffnungsfilm der Filmfestspiele in Cannes war, ist ein kleines Jubiläum für die Pixar Animation Studios: Es handelt sich um den zehnten Animationsfilm und noch dazu den ersten 3D-Film derer. Gut, über die neue Mode des 3D-Kinos ist man geteilter Meinung – mein Fall ist es bisher noch nicht gewesen. Darum soll es an dieser Stelle aber nicht gehen.

Der Film beginnt mit der Geschichte eines kleinen, vom Fliegen begeisterten Jungen namens Carl, der im Kino sein großes Idol Charles Muntz bewundert, der mit einem Luftschiff nach Südamerika reist, um dort einen Paradiesvogel zu finden. Im weiteren Verlauf dieser Vorgeschichte lernt Carl das Mädchen Elly kennen, mit der er seine Leidenschaft teilen kann. Die beiden verlieben sich und träumen gemeinsam vom Haus am paradiesischen Wasserfall in Südamerika. Das gesamte Leben der beiden wird in einem geschickten Zeitraffer malerisch abgerollt: Ein romantisches Picknick im Schatten eines Baumes, der Wunsch nach Kindern, fröhliche und traurige gemeinsame Momente, das Altern, schließlich der Tod von Elly.

Carl ist inzwischen ein alter Kauz, der in tiefer Trauer um seine Elly in seinem Haus versauert. Um ihn herum verändert sich alles stetig und in rasender Geschwindigkeit: Die Häuser um ihn herum sind abgerissen und er wohnt inmitten einer riesigen Baustelle. Der Bauleiter will Carl loswerden und ihm das Haus abkaufen. Der aber bleibt standhaft, bis die Situation schließlich eskaliert und Carls Überweisung in ein Seniorenheim ansteht. Da erinnert er sich zurück an den Traum vom Haus am Wasserfall und bricht plötzlich aus seinem Leben aus – er bindet hunderte von Luftballons an das Hausdach und füllt sie mit Gas, sodass sich das gesamte Haus aus dem Erdboden reißt und mit Kurs auf Südamerika einfach davonschwebt.

Auf einmal klopft es jedoch an der Tür. Damit hat Carl nicht gerechnet – nun muss er mit einem blinden Passagier, dem Pfadfinder Russell, dem noch das Abzeichen für Seniorenhilfe fehlt, zurechtkommen. Trotzdem begeben sich die beiden, die sich irgendwann doch lieb gewinnen, auf die abenteuerliche Reise nach Südamerika. Dabei begegnen sie Carls Kindheits-Idol Charles Muntz, sprechenden Hunden, dem legendären Paradiesvogel und einem Zeppelin in einer Gebirgshöhle. Nach einigen Turbulenzen und aufregenden Konflikten landet das fliegende Haus schließlich doch noch am riesigen Wasserfall. Ein harmonisches, schönes Ende, wie es im Buche steht. „Oben“ ist ein zauberhaftes Märchen, so fantasievoll wie moralisch, so bunt wie gefühlvoll.

Bild: SXC

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