Querpresse: Lüge, Hetze, Krise

  • Wenn Soldaten dann doch auf Frauen oder Kinder schießen, wird es schnell vertuscht. Die junge Welt berichtet von einer „aufgedeckten NATO-Lüge“ über ein Massaker am 12. Februar in Afghanistan, bei dem unter anderem Schwangere und Mütter erschossen worden waren. Es handele sich bei den Tätern vermutlich um „Angehörige von Spezialeinheiten oder des Geheimdienstes CIA“.
  • Der SPD-Bundesbanker Thilo Sarrazin hat schon wieder seinen Mund nicht halten können und schlägt mit neuer Polemik auf die Öffentlichkeit ein. Diesmal hatte er die Idee, das Kindergeld radikal zu kürzen, wenn ein Kind seine Hausaufgaben nicht erledigt hat. Die seriösen Medien nehmen das ernst und sprechen von „drastischen Sanktionen für Familien […], wenn deren Kinder ihren schulischen Pflichten nicht nachkommen“ (Süddeutsche Zeitung), während Feynsinn kommentiert: Wer so „ungeniert öffentlich auf den Rechtsstaat“ scheiße, uriniere „sicher auch in die Kühltheke des Supermarkts, wenn ihm die Natur kommt“. Nachdem man den Partei-Ausschluss des Politikers diskutiert hatte, war man zu dem Fazit gekommen, dass er keine rassistischen oder gegen das SPD-Statut verstoßenden Äußerungen von sich gegeben habe – „Sarrazin darf Sozi bleiben“ (taz).
  • Für die Reichen dieser Welt ist die Krise unbeschadet überstanden: Im Lahnblog wird das „Forbes Magazine“ zitiert, das wieder von über 1000 Milliardären spricht. Von diesen Unsummen ist offenbar ein Großteil in Entwicklungsländern erwirtschaftet worden. Daran sei die enorme Kluft zwischen arm und reich noch einmal verstärkt erkennbar, die anzusehen „für jeden normalen Menschen unerträglich sein“ müsse. In Anbetracht der Kürzungsvorschläge für die Hartz IV-Regelsätze könne man „doch nur auf Schicht der reichsten 10 % in Deutschland verweisen“.
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2 Kommentare

  1. März 16

    Mensch, der Lahnblog in einer Reihe mit der jungen Welt und der Süddeutschen unter dem Titel Querpresse! Man, was für ’ne Ehre! Danke fürs Zitieren!

  2. März 16

    Gerne doch! Zwar definiert sich „die Presse“ als Gesamtheit gedruckter Zeitschriften und Zeitungen, aber das muss man in Anbetracht der umgangssprachlichen Verwendung wohl nicht ganz so genau nehmen.

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