Wort zum Alltag 3/10

Lieber Micheil,

was hast du dir dabei gedacht, den Menschen eine Invasion der Russen vorzugaukeln? Wolltest du denselben Effekt erzielen wie einst die Hörspiel-Ausstrahlung des „Kriegs der Welten“ im öffentlichen Rundfunk? Mal ehrlich: Was in deinem Kopf ist durchgebrannt? Wie kommt man auf die verrückte Idee, altes Kriegsfilmmaterial neu zu veröffentlichen, Präsidentenreden nachzusynchronisieren und das Ganze dann im gekaperten Staatssender als Nachricht über einen Überfall der russischen Armee auf Georgien zu verkaufen?

Natürlich hat das echte Panik in den Menschen ausgelöst, die der unheilvollen Meldung Glauben schenkten. Als der schlechte Scherz jedoch nach einer halben Stunde „Sondernachrichten“ erklärt wurde (und nur schlechte Scherze bedürfen einer Erklärung), gingen empörte Georgier – womit sonst hattest du gerechnet? – beim Sender protestieren. Angeblich wolltest du mit dieser „Modellierung einer möglichen Entwicklung der Ereignisse“ ja nur zeigen, wie bedroht Georgien ist und welche Panik bevorstehen könnte – wenn man nicht wieder dich wählt. Hut auf, Micheil, das war eine wirklich billige Nummer.

Ganz ohne Panik,

Jan

Brschloch des Monats

Gunnar Heinsohn

Solange die Regierung das Recht auf Kinder als Recht auf beliebig viel öffentlich zu finanzierenden Nachwuchs auslegt, werden Frauen der Unterschicht ihre Schwangerschaften als Kapital ansehen.

(Heinsohn im Gastkommentar in der FAZ)

Rudolf Stumberger hat in Telepolis einen lesenswerten Artikel zu den Aussagen Heinsohns unter dem Titel „Das unwerte Hartz IV-Leben“ veröffentlicht.

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2 Kommentare

  1. März 20

    Tja, die Taktik ist ja altbekannt. Wird immer gerne aus dem Hut gezaubert, wenn man nichts vorweisen kann.

  2. März 21

    Davon hatte ich noch gar nix gehört! Aber krass!

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