Ehec: Müssen wir jetzt alle sterben?

Tomate-Gurken-Salat
Kann das Selbstmord sein?

Sprossen also, Sprossen. Vielleicht, soviel ist sicher, sind Sprossen Schuld am Ehec-Desaster. Sprossen: Diese kleinen, unscheinbaren Dinger, die man in den Salat oder aufs Brot stopft, weil sie noch so ein bisschen Gestichel ins Essen geben. Und eigentlich sollte einem schon dieser Geschmack sagen: Die Sprosse, sie ist zwar interessant, aber sie ist auch dein Feind! | Von Moritz Clauß

So sehen die Sache vermutlich die Autoren vom „Spiegel“, die ganz nach BILD-Manier „Der Feind im Essen – Ehec: Die Geburt einer neuen Seuche“ titeln, was auf ein Fazit à la „Essen sollte man gar nicht mehr! Es ist zu gefährlich!“ schließen lässt. Und da haben die werten Profi-Journalisten natürlich recht! Voll mit Bakterien und Keimen wartet das Essen nur darauf, durch die Speiseröhre in unseren Magen zu gleiten, um uns dann von innen heraus zu zerfressen, aufzuspießen und mit kleinen, gezielten Stichen zu töten! Das kleine, fiese Wiener Würstchen, das uns zu gern erst in sich und dann ins Gras beißen sehen würde – das ist der Schuldige! Oder eben diese noch viel fieseren Sprossen, die da überall über den Boden krabbeln und es auf uns abgesehen haben.

Man muss sich das einmal vorstellen: Eine von Wirtschaftskrise und Killerspielen schwer gebeutelte Nation, finanziell am Abgrund (Schuld sind die Pleite-Griechen!) und immer darauf bedacht, in der Weltöffentlichkeit ja nicht falsch verstanden zu werden, wird quasi im Minutentakt von derartigen Seuchen heimgesucht! Die Pest war ja ein Witz gegen das, was wir hier erleiden müssen! BSE, Vogelgrippe, Schweinegrippe und jetzt auch noch Ehec! „Ja, was soll man da denn überhaupt noch essen?“, wird sich der konzentrierte Beobachter nun fragen. Wie gesagt: Überhaupt nichts, das ist am sichersten!

Oder aber man betrachtet die Sache von einer ganz anderen Seite. Also von einer ganz anderen Seite! Neulich meinte nämlich ein Bekannter zu mir, dieses Ehec sei doch nicht so schlimm, im Gegenteil! „Es sterben jeden Tag mehr Menschen, die kein Ehec haben, als Menschen, die Ehec haben. Ehec ist also gesund!“, stellte er begeistert – und nicht ganz ohne Ironie – fest und ich muss zugeben: Wo er recht hat, hat er recht.


Ein Gastbeitrag von Moritz Clauß (Redakteur bei acht9)

Bild: Flickr/Helmut W. Klug (CC by-nc-sa 2.0)

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3 Kommentare

  1. Juni 6

    Man muss Ehec nicht unbedingt über das Essen bekommen, da Ehec
    auch durch eine Schmierinfektion hervorgerufen werden kann.
    Aber ich möchte ja hier keine Angst verbreiten. ;-)

  2. Juni 7

    „Die Pest war ja ein Witz gehen das“ … upps, bitte ein „gegen“ draus machen :)

  3. Juni 7

    Schon korrigiert (:

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