Nutze das Wochenende!

Junge Medienmacher beim Jugendpressekongress.
Junge Medienmacher beim Jugendpressekongress. Foto: Angelika Mandzel

„Die Würde des Menschen ist unantastbar“ besagt Artikel 1, Absatz 1 im Grundgesetz, das 1949 in Kraft getreten ist. Wie ein Naturgesetz sei dieser Satz heute unbestreitbar und standfest, beteuert der Diplom-Psychologe Reinhard Werner in seinem Einführungsvortrag „Zukunftsstrategien für das 21. Jahrhundert“. 125 Jugendliche aus ganz Deutschland lauschen diesen Worten in Strausberg bei Berlin. Sie sind gekommen zum 118. Jugendpresse-Kongress der Young Leaders GmbH. Dort wurde vom 11. bis zum 13. November 2011 in der Akademie der Bundeswehr für Information und Kommunikation diskutiert, nachgedacht, gefragt, gefilmt und geschrieben. Egal ob reich oder arm, katholisch oder homosexuell – alle Menschen seien angesprochen und inbegriffen, meint Werner. Sie sind berechtigt zu leben – frei. Freiheit und Gleichheit sollen wie Nachbarn und Mitbewohner des Alltags sein. Inwieweit dies Realität ist, womöglich auch an Illusion grenzt, wird uns zu bedenken aufgefordert.

Die Young Leaders GmbH ist eine Organisation mit Sitz in Berlin, welche Seminare, Vorträge, Akademien und Kongresse für junge, motivierte Schüler und Schülerinnen aus ganz Deutschland, sowohl im In- als auch im Ausland anbietet. Voraussetzung für eine Teilnahme ist eine ehrenamtliche Betätigung und oder auch großes Sozialverhalten, sei es Schülersprecher, Chefredakteur der Schülerzeitung oder Pfadfinderleiter. Gefordert und gefördert werden nicht wie bei „Jugend trainiert für Olympia“ der Sport, bei „Jugend musiziert“ die Musik oder bei „Jugend forscht“ die Naturwissenschaft, sondern das Blicken in und das Denken an die bevorstehende Zukunft.

Die ständige rasante Entwicklung der Welt bestimme unser Leben, Denken und Handeln. Während es tausend Jahre dauerte, bis das erste Feuer brannte, hunderte, bis die Dampfmaschine die Arbeit der Menschen ausführte, erscheint in der Welt von heute in kürzester Zeit das Neueste vom Neuesten, versucht Werner den Jugendlichen zu verdeutlichen. Vor 100 Jahren wäre der 11.September nicht möglich gewesen. Die fortschreitende Technologie ermöglicht Verbrechern heute mehr zu tun. So gibt Werner ein Beispiel vielleicht bevorstehender Gefahr und möglicher Routen eines Reiseflugzeugs. Route A: Das Flugzeug kann in das Bankenviertel Frankfurts stürzen und mehr als eine Wirtschaftskatastrophe auslösen. Route B: Es befördert die Urlauber Richtung Sonne in der Türkei. Die Welt, Deutschland und die jungen Menschen sind mehr als zuvor in Probleme und Herausforderungen verstrickt. „Stuttgart 21“ sei dabei nur Zeitverschwendung, denkt Werner. Er fordert Networking, denn gemeinsam könne man sich heute den Katastrophen von morgen stellen.

Die im Programmplan angekündigten Profijournalisten sind gekommen. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen konnten diese in einer Infobörse rund um den Journalismus, ob Praktika, Volontariate oder Auslandskorrespondenzen, befragen. Voller Erwartungen folgten die Jugendlichen ihrer eingeteilten Gruppe Webmag, TV oder Zeitung. Nach einer kurzen Einführung in das Handwerk und weiteren Vorträgen, die sich besonders mit der Bundeswehr beschäftigten, wurden die Aufgaben und Themen verteilt. In der Medienbörse wurde sich mit Interviews, Talkshows und Recherchen beschäftigt – mit den Vertretern der Bundeswehr. Viele Fragen wurden gestellt. Fragen zum Vorfall auf der Gorch Fock. Manchmal bekamen die Fragenden Stellungnahmen. Abgedruckt wurden sie nicht. Ergebnis war eine PR-Zeitung, in der die Bundeswehr mit ihren vielen Möglichkeiten und Karrierechancen brillierte. Nicht vielen fiel diese Zensur auf, denn am Abend folgte ein gutes Abendessen am Gendarmenmarkt mitten in Berlin. So schlief die Zukunft von morgen nicht aus, sondern engagierte sich außerschulisch. Ein weiterer Punkt im Lebenslauf ist nachzuweisen. Mit neuen Bekanntschaften, einer gestriegelten PR-Zeitung und Denkanstößen ging es am Sonntag um 12 Uhr mit den Bussen

Richtung Berliner Hauptbahnhof und von dort wieder in die ganze Bundesrepublik.


Ein Gastbeitrag von Angelika Mandzel

Zementblog bei Facebook!    Zementblog bei Twitter folgen!

Hauptspeise

Dessert

Dir gefällt Zementblog? Unterstütze uns mit einer Spende bei PayPal - jeder Beitrag zählt!

Schreibe den ersten Kommentar

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.