Das tote Tier am Straßenrand, der Feuilleton und das Internet
Was diese drei Dinge gemeinsam haben? Plötzlich vieles. Ein verreckendes Tier am Rande einer viel befahrenen Straße nennt man im amerikanischen Slang „Roadkill“. Der Titel des Debütromans der 17jährigen Theatertochter Helene Hegemann lautet „Axolotl Roadkill“ – der Axolotl ist ein mexikanischer Schwanzlurch, der nicht erwachsen wird und immerzu einer Kaulquappe gleicht. Es geht in dem Buch um ein Mädchen im zarten Alter von 16 Jahren, das ein knallhartes Erwachsenwerden in Berlin durchmacht – Sex, Drogen, Schmerzen. In einer sehr konstruierten Sprache, die wie gespielte Intellektualität wirkt und keineswegs wie tiefgründige Poesie, beschreibt Hegemann das lotterige Szeneleben detailreich und mit interessanten Einfällen.