Schlagwort: Kapitalismus

September 17
Oktober 5
November 30

Weil der Kapitalismus seinem Ende nicht näher gekommen ist, sich aber trotzdem einiges verändert hat, mussten sich Bourgeois weltweit etwas neues einfallen lassen. Es sind viele Namen für dieses neue Gesicht in Umlauf gebracht worden: Generation Porno, Generation Facebook, Generation Fitness, Generation Öko. Andere bleiben einfach, ganz penetrant, bei dem verstaubten Wort Demokratie. Was ist es also, das die Besitzverhältnisse so nachhaltig in uns festgebrannt hat und sie uns, vielleicht mehr denn je, reproduzieren lässt? Eine neue Lektüre von Alexis de Tocqueville und Karl Marx könnte Aufschluss geben.

Mai 12

Welche Haltung haben wir zu Reichtum, Schwerreichen und Abgaben? Kann man von Millionären verlangen, dass sie mehr abgeben? Liesse sich die europaweite Schuldenkrise durch Reichensteuern loesen?

Zuerst muesste man klaeren, wer „die Reichen“ ueberhaupt sind. Reich ist, wer mehr verdient, als er fuer seinen Lebensunterhalt benoetigt. Reich ist, wer im Ueberfluss lebt. Reich ist, wer so viel Platz in seinem Haus hat, dass er Hausangestellte bezahlt, die sich um die Instandhaltung seiner Residenz kuemmern.

September 12

Kommentar zur Debatte um „Into The Wild“

Moritz von „Laute irrt“ hat in seinem Artikel „Von einem, der loszog, um zu leben“ das Verhalten des reisenden Märtyrers für exzessiven Antikonformismus, Christopher McCandless (bekannt als Protagonist aus Sean Penns Filmdrama „Into The Wild“) auf eine interessante Weise reflektiert. Dieser ist bürgerlichen Zwängen ohne jegliche Vorbereitung in die Wildnis entflohen, um schließlich aus Unkenntnis dort zu sterben. Die zentrale Frage, die sich Moritz nun gestellt hat, war, ob „[McCandless] ausgesprochen dumm oder ausgesprochen klug gehandelt hat“. Sein Fazit: Er war nicht „zu dumm zum Überleben“, sondern „klug genug zum Leben“.

Ist McCandless Dummkopf oder Revolutionär? Jemand mit dem Namen Felix – stellvertretend für all die, die sich mit Northface-Jacke und iPhone-Kompass in die Wildnis wagen – hat sich umgehend beschwert: Selbstverständlich sei McCandless‘ Verhalten leichtsinnig und naiv. „So einen Unsinn“, damit bezog er sich auf Moritz‘ Artikel, könne man „halt nur von zu Hause auf der Couch aus schreiben“.