Schlagwort: Rassismus

Dezember 8
Oktober 22

Freunde und Helfer in Kolumbien

Du kannst hier nicht mit „Ich weiss nicht“ antworten. Sowas gibt es in Kolumbien nicht.

So hat es mir juengst eine Schuelerin entgegengehalten, als ich ihr bei der Suche nach einem Lehrer nicht weiterhelfen konnte und schlicht „Ich weiss es nicht“ zurueckgegeben hatte. Recht hat sie: Wenn man in einer kolumbianischen Stadt jemanden nach dem Weg fragt, bekommt man immer eine Antwort. Die mag zwar voellig falsch sein – denn nicht immer weiss der gefragte Passant, was er da gerade ueberhaupt erzaehlt -, aber immerhin wird man bis zur naechsten Strassenecke zufriedengestellt und kann da wieder jemanden fragen.

Mai 4

Sarrazin bleibt in der SPD – sein Rassismus offenbar auch

Die SPD ist schon sehr lange eine Partei des Bürgertums, die aus den Arbeitern, deren Interessen zu vertreten sie vorgibt, eine Marke gemacht hat, die eine vorzeigbare Wählerschaft sichert. Das Image des Sozialen bleibt an ihr haften, egal was sie tut. Worum es auch immer geht: Die Position der SPD, ob herausgekleckert oder -geklotzt, gilt gemeinhin als die sozial ausgeglichene, als die kritisch-oppositionelle links von der Mitte.

Oktober 31

Lieber Horst,

Horst Seehofer

dein Statement zur Integrationsdebatte beim sogenannten Deutschlandtag in Potsdam wollte gar nicht erst in meine Ohren dringen, glich es doch Wort für Wort dem üblichen NPD-Vokabular: „Wir als Union treten für die deutsche Leitkultur und gegen Multikulti ein“, töntest du. Multikulti sei tot. Moment, habe ich etwas verpasst? Multikulti hat gelebt? Schön wär’s gewesen! Multikulti hat beim Straßenfest gelebt, in der Kommune und unter Hippies, die jetzt wahlweise Öko-Fuzzis oder Indies heißen. Aber immer war es mehr exotische Romantik als reelle Kulturenvielfalt.

September 29
BILD-Schlagzeile
Daheim im Reich: BILD sucht gute Deutsche.

Lieber Thilo,

was willst du eigentlich? Dein Buch gut verkaufen. Aufmerksamkeit. Und in politischer Hinsicht – willst du da überhaupt irgendetwas? Du hast versucht, die Themen, die du höchstens zum Feierabend bei ein, zwei, vielleicht auch fünf Pilsen mit deinen Kneipenkumpanen besprichst – Überfremdung durch die Kümmeltürken und Spaghettifresser -, in die öffentliche Debatte zu tragen und so zu legitimieren.