Wieder ein Amoklauf

Es ist furchtbar, in den Nachrichten hören zu müssen, dass wieder ein Schüler einen Amoklauf, der Tote forderte, vollführt hat. Erschreckend einerseits, weil in diesem Fall 16 Menschen ums Leben kamen (einschließlich dem Täter selbst) und weitere schwer verletzt wurden. Traurig aber andererseits, da die Gesellschaft immer die Schuld auf gewaltverherrlichende Computerspiele schiebt, nicht aber in Betracht zieht (oder aber auch beabsichtigt, dies zu verschleiern), dass sie selbst dafür verantwortlich ist. Es muss Gründe für solche vernichtenden Wutausbrüche geben, aber die sind bestimmt nicht im beeinflussenden Markt digitaler „Unterhaltungsmedien“ zu finden. Sicher haben diese eine gewisse Mitschuld, da ein Schüler, der solche Spiele konsumiert, konkretere Vorstellungen davon bekommt, wie Schussszenen aussehen und Hemmungen abbaut. Doch der Grund, warum er (ich habe noch nichts von weiblichen Amokläufern gehört) in diese Mordlüste verfällt, muss ein Faktor sein, der unseren gesellschaftlichen Verhältnissen entspringt.

So ist es auch falsch, anzunehmen, dass es vor dem Anbruch des digitalen Zeitalters weniger oder keine solcher Vorfälle gegeben hat. Laut der Amoklaufsstatistik der deutschen Wikipedia wurde der erste Amoklauf im Jahr 1913 datiert. Erstaunlich, aber wahr – und die deutsche Politik will den Menschen weismachen, es läge an den blutigen Gewaltorgien auf dem Bildschirm?

Update: Es heißt, die Ankündigung des Amoklaufs bei krautchan.net sei ein Fake. Dem kann ich nach aktueller Informationslage nur zustimmen, mal sehen, ob die Polizei das noch bestätigt. Der Screenshot aus dem jetzt offline gegangenen Bildersharing-Forum, der angeblich einfach mit GIMP zusammengebastelt worden sein soll, ist hier zu finden.

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