Kleiner Tipp wegen Paris

Nicht lange ist die dramatische und tragische Reihe an Ereignissen in der französischen Hauptstadt passée, schon haben sich beiderseits die Fronten verschärft: Zum einen sind es die berühmt-berüchtigten Alliierten, denen Donald Trump mehr und mehr zum einzigen ehrlichen Sprachrohr zu werden scheint – „bomb the shit out of them“ klingt blöd und macht sich nicht wirklich, ist aber ganz genau das, was gerade mit vollem carajo in die Wege geleitet wird. „Them“, wer ist das eigentlich? Der Islamische Staat – institutionalisiert in gehabter Manier vor allem durch seinen Staatsfeind Nummer 1, den globalen Westen. Dass die Realität bislang jenseits von Kapitalzuflüssen und Waffenlieferungen keine institutionelle Einrichtung des IS hervorgebracht hat, spielt keine Rolle – ganz unwichtig also die Tatsache, dass „bomb the shit out of them“ dann unweigerlich „the shit out of“ allen bombt, die zufällig auch gerade da sind.

Erst sorgte, klar, nur Frankreich für Verstärkung und intensivierte landesinterne Sicherheitsmaßnahmen sowie Luftangriffe über syrischem Boden. Schnell rieben sich die weiteren Großmächte die Hände – und interessanterweise ist nun Deutschland einer der ersten Nachzügler des militärischen Schiss-in-die-Hose. Nein, das ist nicht einfach ein unratsames Zeichen von Angst. Das ist auch nicht, wie etwa die belgischen Schwachsinnsmaßnahmen im Rahmen der jüngst inszenierten Brüsseler Schnitzeljagd, politisch und diplomatisch zu kurz gedacht. Das ist vor allem die Reaktion des Fünfjährigen, der es nicht aushalten kann, beim Mensch-ärger-dich-nicht zu verlieren und deshalb den Tisch umschmeißt.

Was kommt als nächstes? Einerseits: Mehr Nacktscanner, mehr Google (oder einfach, nochmal Trump, das „Internet dichtmachen„), mehr Schengen-in-die-Tonne-kloppen. Andererseits: Mehr Einfluss für den IS (für publicity ist ja auf allen Kanälen gesorgt), mehr Flüchtlinge (inklusive respektivem Rassismus; der Front National sorgt ja derzeit vor), mehr Stacheldrahtzaun und Abschiebelager.

Also, nochmal zum Mitschreiben, ein kleiner Tipp wegen Paris: Immer die Ruhe bewahren. Außerdem: „In zwei Punkten sollte man unbedingt und immer zuhören. Erstens: Wo sind die Sicherheitsausgänge, und zwar alle und nicht nur der nächste in Sichtweite. Zweitens: Wo sind die Schwimmwesten und dann auch kurz nachtasten, ob dort wirklich eine ist“ (Bild.de: „Bekenntnisse eines Vielfliegers„).

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