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Kategorie: Film
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Kommentar zur Debatte um „Into The Wild“
Moritz von „Laute irrt“ hat in seinem Artikel „Von einem, der loszog, um zu leben“ das Verhalten des reisenden Märtyrers für exzessiven Antikonformismus, Christopher McCandless (bekannt als Protagonist aus Sean Penns Filmdrama „Into The Wild“) auf eine interessante Weise reflektiert. Dieser ist bürgerlichen Zwängen ohne jegliche Vorbereitung in die Wildnis entflohen, um schließlich aus Unkenntnis dort zu sterben. Die zentrale Frage, die sich Moritz nun gestellt hat, war, ob „[McCandless] ausgesprochen dumm oder ausgesprochen klug gehandelt hat“. Sein Fazit: Er war nicht „zu dumm zum Überleben“, sondern „klug genug zum Leben“.
Ist McCandless Dummkopf oder Revolutionär? Jemand mit dem Namen Felix – stellvertretend für all die, die sich mit Northface-Jacke und iPhone-Kompass in die Wildnis wagen – hat sich umgehend beschwert: Selbstverständlich sei McCandless‘ Verhalten leichtsinnig und naiv. „So einen Unsinn“, damit bezog er sich auf Moritz‘ Artikel, könne man „halt nur von zu Hause auf der Couch aus schreiben“.
Da drüben kommt so ein Typ aus der Kneipe, sturzbesoffen, wütend, aggressiv. Er packt seinen Hund und schlägt den Heimweg ein. Pausenlos pöbelt er, beschimpft die menschenleere Gasse, beendet jeden Satz mit „Fuck“. Der Hund tut sich ein bisschen schwer, mitzulaufen, da dreht der Alte sich um, flucht und tritt dem Hund in die Seite, bis er bewusstlos zusammensinkt und stirbt.
Nach diesem furchtbaren Vorspann meint man, der Film könne kaum schlimmer werden. Doch der Schauspieler Paddy Considine ist in seiner ersten Regiearbeit gnadenlos: Er schlägt dem Zuschauer in regelmäßigen Abständen mit voller Wucht ins Gesicht – und wenn man meint, es ist gut jetzt, holt er zum Tritt in die Magengrube aus.
„I’m Not Your F**king Princess“ bald im Kino
Kann ein autobiographischer Film über Kindesmissbrauch frei von voreiliger Wertung sein? Die französische Schauspielerin Eva Ionesco, die selbst im Kindesalter Foto-Aktmodell ihrer Mutter war, hat es in ihrem Regiedebüt gewagt, ihre Erfahrung filmisch umzusetzen. Ohne jeden moralischen Anspruch zeigt sie ein gestörtes Mutter-Kind-Verhältnis so, dass wir als unvoreingenommene Beobachter, nicht aber Voyeurs zuschauen dürfen. Die zehnjährige Hauptdarstellerin Anamaria Vartolomei erscheint deshalb auch nicht als „kleine Prinzessin“, was angesichts der Lebensgeschichte der Regisseurin vielleicht zu befürchten war.