Schlagwort: Konsumterror

Dezember 16
September 3
Juni 6
Tomate-Gurken-Salat
Kann das Selbstmord sein?

Sprossen also, Sprossen. Vielleicht, soviel ist sicher, sind Sprossen Schuld am Ehec-Desaster. Sprossen: Diese kleinen, unscheinbaren Dinger, die man in den Salat oder aufs Brot stopft, weil sie noch so ein bisschen Gestichel ins Essen geben. Und eigentlich sollte einem schon dieser Geschmack sagen: Die Sprosse, sie ist zwar interessant, aber sie ist auch dein Feind! | Von Moritz Clauß

Februar 27

Die Stadt ist laut, die Stadt ist schnell, die Stadt ist viel zu schnell. Sie ist immer in Bewegung und sie ist kalt. Abweisend ist sie, sie ist ganz berührungslos. Und dicht, die Stadt ist ein dicht wimmelnder Haufen arbeitender Ameisen – und doch leblos. Die Stadt ist künstlich, sie ist eine Illusion der Vision des Fortschritts, der Industrie. Die Stadt ist der harte Asphalt, auf dem wir uns die Füße kaputtlaufen, tagein, tagaus. Doch es führt kein Weg daran vorbei, dass wir uns die Füße kaputtlaufen, denn wir müssen durch die Stadt, immer wieder. Wir müssen Geschäfte erledigen, unsere Sachen besorgen, Menschen grüßen, ja und nein sagen, immer wieder.

Februar 22

Der österreichische Dokumentarfilm „We Feed The World“ von Erwin Wagenhofer wirft einen kritischen Blick auf die Lebensmittelindustrie mitsamt aller Massenproduktion und der einhergehenden Rationalisierung. Zwischen jedem Abschnitt meldet sich Jean Ziegler mit erhobenem Zeigefinger zu Wort, nennt ein paar schlaue Zahlen aus den großen Statistiken und verfügt über jegliche moralische Urteilskraft. Der Zuschauer bekommt schnell den Eindruck: Das ist ein kluger Mann, der Ziegler. Gleichzeitig handelt es sich aber um eine Kapitalismuskritik, die oberflächlicher kaum sein könnte. Immer ist von „denen da oben“ die Rede, immer ist „der Fortschritt“ das Problem.