Mit diesem Beitrag habe ich ein kleines Jubiläum zu feiern: Es ist der exakt hundertste Artikel im Zementblog! Also starte ich gleich mal eine kurze Serie, und zwar über Figuren aus unseren Sprichwörtern. Heute geht es los mit Krösus.
„Ich bin doch nicht Krösus!“
Kann auch keiner mehr sein, der war nämlich schon und ist längst tot. Aber um wen handelt es sich dabei? Und warum hat er sich in diesen Spruch gesetzt, der soviel meint wie „So viel Geld habe ich nun auch wieder nicht“? Das will ich in diesem Artikel einmal näher erläutern.
Krösus (griechisch Kroisos, lateinisch Croesus) wurde um 591/590 vor unserer Zeitrechnung als ältester Sohn des vierten lydischen Königs Alyattes der Mermnaden-Dynastie geboren. Laut alten Legenden (die aber nie bewiesen werden konnten) soll er auch zwei Schwestern und einen Bruder namens Adramyttos gehabt haben, welcher die Stadt Adramytteion gegründet haben soll. Krösus regierte von etwa 556 bis circa 541 v. u. Z. als letzter König des kleinasiatischen Lydien. Er hatte sich vom Orakel von Delphi eine Voraussagung erbeten, da hieß es dann:
Wenn du den Halys überschreitest, wirst du ein großes Reich zerstören.
Dass damit sein eigenes Reich gemeint war, konnte er natürlich nicht wissen, und so kam es, dass er schließlich Persien angriff. 514 v. u. Z. nahmen die Perser, mit ihrem König Kyros II an der Spitze, die Hauptstadt Lydiens, Sardes, ein, was den Untergang des Königreichs einläuten sollte.
Als Kyros in Sardes einmarschiert war, kündete er die Hinrichtung des Krösus an. Die Angaben zu dem, was dann geschah, sind sehr unterschiedlich: Zum Einen heißt es laut dem griechischen Historiker Herodot, Krösus sei begnadigt worden, andererseits heißt es in Tempelinschriften aus Ephesos, er sei, wie vorgesehen, hingerichtet worden.
In seinem Umfeld kannte man Krösus als einen sehr wohlhabenden, freigiebigen Mann. Sein Reichtum kam von Tributzahlungen der griechischen Städte Ioniens sowie von der Gewinnung der natürlichen Rohstoffe Kleinasiens, bei denen es sich vorwiegend um Gold handelte.
(Quellen: Wikipedia, Weltchronik)
So lässt sich auch die Redewendung „Ich bin doch nicht Krösus!“ sehr leicht erklären. Der nächste Teil wird sich mit Adam Riese befassen.
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