Schlagwort: Bloggen

September 12

Kommentar zur Debatte um „Into The Wild“

Moritz von „Laute irrt“ hat in seinem Artikel „Von einem, der loszog, um zu leben“ das Verhalten des reisenden Märtyrers für exzessiven Antikonformismus, Christopher McCandless (bekannt als Protagonist aus Sean Penns Filmdrama „Into The Wild“) auf eine interessante Weise reflektiert. Dieser ist bürgerlichen Zwängen ohne jegliche Vorbereitung in die Wildnis entflohen, um schließlich aus Unkenntnis dort zu sterben. Die zentrale Frage, die sich Moritz nun gestellt hat, war, ob „[McCandless] ausgesprochen dumm oder ausgesprochen klug gehandelt hat“. Sein Fazit: Er war nicht „zu dumm zum Überleben“, sondern „klug genug zum Leben“.

Ist McCandless Dummkopf oder Revolutionär? Jemand mit dem Namen Felix – stellvertretend für all die, die sich mit Northface-Jacke und iPhone-Kompass in die Wildnis wagen – hat sich umgehend beschwert: Selbstverständlich sei McCandless‘ Verhalten leichtsinnig und naiv. „So einen Unsinn“, damit bezog er sich auf Moritz‘ Artikel, könne man „halt nur von zu Hause auf der Couch aus schreiben“.

August 23
Februar 20

Drei Jahre Zementblog!In diesem Monat feiert das Zementblog sein dreijähriges Bestehen. Aus diesem Anlass ein kleines Resümee. Drei Jahre, das sind 36 Monate, das ist unter Umständen eine lange Zeit – Zeit, die in den unendlichen Weiten des Internets vergangen ist. Folgendes ist seit Februar 2009 geschehen: Es wurden 603 Artikel verfasst, davon 433 im ersten Jahr. Die Gesamtzahl aller Kommentare reicht knapp an die 1000. Mehr als 90.000 Menschen haben Zementblog.de besucht, im Schnitt ca. 100 Besucher täglich.

Soviel zur technischen Entwicklung. Was ist aber auf der Oberfläche passiert? Worüber wurde im Zementblog diskutiert? Was war Thema, was nicht? Einen kleinen Abriss soll der folgende Zementblog-Kalender liefern.

August 15

Viele werden sich gewundert haben, als in der Nacht von Freitag auf Samstag ein schwer beladener Lastwagen bei Facebook hielt und eine Ladung Zement hinterließ. Niemand wusste so recht etwas damit anzufangen, also ließ man die graue Masse links liegen. Inzwischen ist sie angetrocknet und festgetreten. Unbestätigten Berichten zufolge handelt es sich um Aktionskunst – ist es Ai Weiweis nächster großer Coup? Ein neues Mauerdenkmal? Oder waren es voreilige Anonymous-Hacker? Andere Quellen spekulieren über einen gescheiterten Anschlag. Fakt ist: Ein Zementblock hat sich gebildet; er ist nun fest im Sozialen Netzwerk verankert und steht vor allem im Weg.

August 8

Wie Uwe Kalbe heute im Neuen Deutschland schrieb, wünscht sich Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich von Bloggern die Nennung von „Ross und Reiter statt Nicknamen“. Das sei eine Reaktion auf die tragischen Vorfälle in Norwegen (ich berichtete). Der Täter Anders Behring Breivik hatte für seine Argumente unter anderem ein starkes Bezugsnetz im Internet gefunden, in dem rechtspopulistische Communities eher die Regel als die Ausnahme sind. Auch erfreuen sich Blogs, die offen rechtes Gedankengut verbreiten, großer Beliebtheit.