Eine Million Wikipedia-Artikel

Die deutschsprachige Version der freien Internet-Enzyklopädie Wikipedia hat am heutigen Tag die Eine-Million-Marke erreicht. Dazu möchte ich nicht gratulieren – unter dieser Million befinden sich viele irrelevante oder zu unübersichtliche Artikel. Auch gibt es Artikel, die ein Durchschnittsmensch gar nicht versteht, da sie nicht auf Allgemeinwissen basierend aufgebaut sind, sondern sich in Fachbegriffen verirrt, die man höchstens als Student des jeweiligen Faches begreifen kann. Das ist eindeutig eine Schwäche von Wikipedia.

Nun aber zum millionsten Artikel: Es handelt sich um eine Information über den US-amerikanischen Botaniker Ernie Wasson. Aufgrund von Irrelevanz, da dieser Mann nichts Besonderes geleistet zu haben scheint, wurde der Text unmittelbar nach Veröffentlichung zur sofortigen Löschung vorgeschlagen. Ein sehr repräsentatives Jubiläum. Der Nutzer Koveras schrieb dazu:

Ist doch typisch: Der millionste Artikel musste einfach zur Löschung vorgeschlagen werden, oder?

Im Falle der Löschung wäre ein Artikel über den CDU-Politiker Peter Busch der millionste Informationstext.

Jetzt ist der Artikel aber online und trotz seiner Belanglosigkeit der millionste – für die „Wikipedianer“ ein Grund zum Feiern. Das Logo erstrahlt nun in edlem Gold und eine Jubiläums-Seite, die einen elektronischen Quilt umfasst, wurde auch eingerichtet.

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5 Kommentare

  1. Dezember 27

    Es gibt keine irrelevanten Artikel, das ist das eigentliche Problem der (deutschen) Wikipedia. Es gibt höchstens ein Mangel an Speicherplatz oder zu wenig an Qualität beziehungsweise Ordnung in der Information.

    Wer maßt sich an, zu beurteilen, was für welchen Teil der Menschheit relevant ist? Wenn in 10 Jahren den Artikel niemand aufruft, kann man ihn vielleicht löschen.

    (Übrigens nervt die Captcha-Abfrage; kostet viel Zeit, wenn man per Default keine Cookies annimmt, weil man dann alles zweimal eintippen darf…)

  2. Dezember 28

    Du hast natürlich Recht. Eine Enzyklopädie muss auf Vollständigkeit ausgelegt sein. Ich maße mir nichts an, aber ich verlange auch keine Eintragung meiner selbst in der Wikipedia. Diese soll doch eine Wissensdatenbank, nicht aber ein Register aller existenten Menschen und Dinge darstellen.

    Wegen des Captchas werde ich mich bemühen, etwas zu verändern, du bist nicht der einzige, der sich beschwert hat. SiCaptcha scheint nur negative Rückmeldungen zu erhalten.

  3. 3lektrolurch
    Januar 18

    Klar, könnte in der Wikipedia auch wesentlich weniger an Artikeln stehen. Doch ich habe festgestellt, dass ich oft froh war, überhaupt eine halbwegs aussagefähige Info zu einem Stichwort zu finden. Dass vieles, was in der Wikipedia steht, nicht richtig sein könnte, sollte eigentlich jedem klar sein, oder es müsste an vielen Stellen offen erwähnt werden.

    Der Faktor Zeit spielt für mich da auch eine Rolle. Lieber schlage ich schnell in der Wikipedia nach, als dass ich auf etlichen Websites umher eiere, vorzeitig aufgebe und wesentlich weniger weiß (auch wenn das bisschen dann richtiger wäre). Faulheit siegt eben bei mir.

  4. Januar 18

    Faulheit siegt eben bei mir.

    Du bist einer von sehr vielen, die aus diesem Grund die Wikipedia nutzen. Das ist ja gerade der Trick, durch den Projekte wie Wikipedia ihre Popularität erlangen: Es erleichtert uns einen mühsamen Vorgang, die Recherche, um einiges. Besonders in der Schule zeigt sich das immer wieder, wenn für ein Referat Informationen gesammelt werden sollen. Heutzutage geht dazu kein Mensch mehr in die Bibliothek. Kaum einer sucht noch im Lexikon. Wenn, dann sucht man sich – was immer seltener vorkommt – vielleicht eine zweite Quelle neben der Wikipedia aus dem Internet heraus. Das war es dann aber auch schon an Recherche.

  5. 3lektrolurch
    Januar 18

    Aber wie war es denn vor Wikipedia? Da hat man noch mehr geschwafelt von Dingen, von denen man noch weniger Ahnung hatte.
    Vielleicht ist die Wikipedia ja wirklich irgendwo ein Übel. Aber ein viel Geringeres, als würde sich das Wissen auf das Hörensagen beschränken, denn ich glaube nicht, dass früher die Leute gebildeter waren. Wissen kostete viel Geld und Zeit. Die breite Masse hatte weder das Eine, noch das Andere.

    …und, das hätte ich fast nicht erwähnt, das Wissen ist heute ich-weiß-nicht-wieviel mal größer als noch vor relativ wenigen Jahren.

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