Lieber George,
freut mich, dass du dich so locker und leicht (einfach „easy going“ halt) von deinem Job trennen konntest. Doch: Wirst du dich auch von deinem fanatischen Militarismus trennen können? Ich hoffe doch sehr. Ich will dich jedenfalls nicht sehen, wie du als Hobby-Bombenbauer verendest. Obwohl… da wäre „verenden“ nicht das richtige Wort (zu unamerikanisch, und geistiges Verenden ist dir ja bereits angeboren)… wie wäre es mit „Aufsehen erregen“?
Apropos Aufsehen… ich bin mir sicher, du wirst dich – bei deinem schlechten Ruf – als tapferer Ex-Präsident für eine scheinheilige Baptisten-Fernsehshow engagieren. (Getreu dem Motto: „George Carlin is now in hell.“) Oder du gibst Interviews. Oder schreibst eine Autobiographie („An Anti-Terrorist Career“). Oder versteigerst Autogramme. Oder sammelst Spenden für unschuldige Iraker. (Das wäre doch mal was! – Ach, machst du eh‘ nicht.) Hauptsache Geld.
Doch ganz gleich, wie du was mit deiner Zukunft anstellst: Yes, you can.
Grußlos,
Jan
Brschloch des Monats
Vielleicht kommt nun dem einen oder anderen der Name dieses Abschnittes aus frühen Ausgaben des Satire-Magazins „Pardon“ (mittlerweile als „Darvins Illustrierte“ nur noch digital publiziert) bekannt vor.
Angela Merkel
„Ich bin 35 Jahre lang nach Budapest, Prag und Warschau gereist – weiter sind wir nicht gekommen -, ich habe nette Westdeutsche getroffen und nette Ausländer aus dem westlichen Ausland. Ich bin immer wieder auf eine Tasse Kaffee eingeladen worden, wurde zum Schluss aber immer etwas mitleidig verabschiedet. Liebe Freunde, ich möchte nie wieder ins Ausland fahren und gefragt werden: Was ist bloß los mit euch Deutschen? Was ist mit euch passiert? (…) Wir haben es nicht verdient, mitleidig angeguckt zu werden. Davor müssen wir uns verwahren, liebe Freunde.“
(Angela Merkels Rede auf dem Parteitag in Düsseldorf)
Zum Schluss noch ein Tipp: Schauen Sie sich doch mal dieses nette Video hier an, in dem der ehemalige Pardon-Mitarbeiter Oswald „Ossi“ Sparwasser live zu sehen ist.
Bild: SXC
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