Operation Krösus (6/6)

Als ich noch etwas zu dieser Serie Passendes gefunden habe, dachte ich mir: Gut, dann eben noch ein Teil. Ja, so mach ich das. Und hier ist er: Es geht um den Pascha (diesmal keine explizite Person, sondern nur ein Titel).

„Benimm dich nicht wie ein Pascha!“

Diesen Spruch kennen wohl besonders die Jugendlichen von ihrer Mutter, wenn man ein paar Sonderwünsche mehr hat als der Rest der Familie. Ich weiß nicht, ob das eventuell eine sehr norddeutsche Redewendung ist; bei uns jedenfalls ist sie durchaus geläufig. Trotzdem fragt sich keiner, was ein „Pascha“ überhaupt ist – und ob es dergleichen überhaupt gibt.

Denn dem ist so: „Pascha“ (oder Altdeutsch: „Bascha“) ist vom 15. Jahrhundert im osmanischen Reich und dem osmanischen Vizekönigreich Ägypten bis zur endgültigen Abschaffung 1953 der höchste Beamten- und Militärtitel gewesen. Anders als heute üblich, wurde er dem Namen immer nachgestellt (so zum Beispiel „Ali Pascha“ oder „Kapudan Pascha“).

Bis 1867 hatte ein Pascha die Aufgabe, eine osmanische Großprovinz (ein sogenanntes Eyalet) stattzuhalten, deren Unterprovinzen von ihm untergeordneten Gouverneuren (Beys genannt; darunter gab es Aghas und Efendi) verwaltet wurden. Die Rangordnung mit ihren Abzeichen erfolgte im osmanischen Reich wie folgt: Großwesir (fünf Rossschweife), Wesir (drei Rossschweife), Pascha (zwei Rossschweife), Bey (ein Rossschweif).

Da das deutsche und das türkische Militär im 19. und 20. Jahrhundert kooperierten, kam es dazu, dass auch einige Deutsche diesen Titel erhielten. Am 26. November 1934 schuf man dergleichen Titel und Anreden gesetzlich ab.

(Quelle: Wikipedia)

In unserer Redewendung steht ein Pascha also für einen Statthalter, einen Verwalter („Manager“), beziehungsweise für Jemanden, der sich so aufführt.

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